Größter Onshore-Windpark in UK wird zum Wasserstoff-Standort
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Sheffield, UK - Weltweit nimmt die Zahl an Projekten zum Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft mit einer hohen Dynamik zu. In Großbritannien hat jetzt das „Green Hydrogen for Scotland“-Konsortium den Zuschlag für ein Projekt zur Dekarbonisierung des öffentlichen Nahverkehrs erhalten.
Am größten Onshore-Windpark in UK soll eine Wasserstoff-Produktionsanlage entstehen, die grünen Wasserstoff für den öffentlichen Nahverkehr liefert. Das britische Energieministerium hat jetzt die Förderzusage für die erste Phase des Projektes „Grüner Wasserstoff für Glasgow“ erteilt. Geplant ist der Bau eines 10 Megawatt-Elektrolyseurs, der vom britischen Unternehme ITM Power geliefert wird.
Whitelee Windfarm Green Hydrogen Phase 1 erhält grünes Licht von britischer Regierung
Das Konsortium " Green Hydrogen for Scotland" hat im Rahmen des Wettbewerbs "Energy Innovation Portfolio" vom britischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Innovation und Kompetenzen (BEIS) den Zuschlag für die Förderung des Projektes „Grüner Wasserstoff für Glasgow“ erhalten. Im Rahmen des Wettbewerbs wurden innovative, reproduzierbare, großtechnische Lösungen für die Energiespeicherung gesucht, die eine wettbewerbsfähige Alternative zu herkömmlichen kommerziellen Technologien darstellen können.
Die aus dem Energie-Innovationsportfolio stammenden Mittel in Höhe von 9,4 Mio. Pfund werden für Investitionen in die erste Entwicklungsphase der Wasserstoffproduktions- und -speicheranlage verwendet. Geplant ist der Bau eines 10-MW-Elektrolyseurs und der dazugehörigen 4-Tonnen-Speicheranlage. Die Anlage entsteht am Standort des mit 539 MW bislang größten britischen Onshore-Windparks Whitelee von ScottishPower und soll bis Ende 2023 Wasserstoff für den kommerziellen Markt liefern.
Die Partner des Green Hydrogen for Scotland Konsortiums sind der Energiekonzern ScottishPower, das zum Linde-Konzern gehörende Industriegasunternehmen BOC und der auf Elektrolyseure und Wasserstoff spezialisierte britische RENIXX-Konzern ITM Power.
Der mit dem Elektrolyseur erzeugte Wasserstoff soll für die Versorgung von Wasserstoffbussen verwendet werden. Im Endausbaustadium könnten mit der geplanten Elektrolyseurgesamtleistung von 20 MW täglich 550 wasserstoffbetriebene Busse von Glasgow nach Edinburgh und zurückfahren.
"Wir freuen uns sehr, Partner von „Green Hydrogen for Scotland“ zu sein. Bei diesem ersten Projekt, Green Hydrogen for Glasgow, wird der bisher größte Elektrolyseur in Großbritannien zum Einsatz kommen", so ITM Power CEO Graham Cooley. „Das Projekt wird die Entwicklung in verschiedenen Bereichen beschleunigen - von der Produktion und Speicherung bis hin zum Transport und der Endnutzung“, ergänzt Jim Mercer, Business Präsident bei BOC UK & Ireland.
ITM Power Aktienkurs kann nicht profitieren
ITM Power betreibt die weltweit größte Elektrolyseur-Fabrik in Sheffield mit einer Kapazität von 1GW (1.000 MW) pro Jahr und hat die Absicht, eine zweite britische Gigafactory in Sheffield mit einer Kapazität von 1,5 GW zu bauen, die bis Ende 2023 voll betriebsbereit sein soll. Die erste internationale Anlage der Gruppe mit einer erwarteten Kapazität von 2,5 GW pro Jahr soll bis Ende 2024 betriebsbereit sein und die Gesamtkapazität der Gruppe auf 5 dann GW pro Jahr erhöhen. Zu den Kunden und Partnern von ITM Power gehören unter anderem Sumitomo, Ørsted, Phillips 66, Scottish Power, Siemens Gamesa, Cadent, Northern Gas Networks, Gasunie, RWE, Engie, GNVert, National Express, Toyota, Hyundai und Anglo American.
Der Aktienkurs von ITM Power kann in dieser Woche nicht profitieren. Bis gestern Abend hat er Kurs der Aktie um 3,4 Prozent auf einen Kurs von 5,38 Euro nachgegeben (25.11.2021, Schlusskurs, Börse Stuttgart). Im allgemein schwachen Börsenumfeld steht die Aktie am heutigen Vormittag weiter unter Druck und verliert 3,2 Prozent auf einen Kurs von 5,21 Euro (26.11.2021, 12.19 Uhr, Börse Stuttgart).
Quelle: IWR Online
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