Grünes Internet: Facebook, Google und Apple besser als Amazon oder Twitter
Hamburg - Immer mehr IT-Unternehmen verpflichten sich laut Greenpeace dazu, ihre Dienste zukünftig mit Strom aus erneuerbaren Energien zu betreiben. Vorreiter ist der Greenpeace-Studie zufolge der IT-Gigant Apple.
Facebook, Google und Apple hängen demnach Unternehmen wie Amazon Web Services oder Twitter in Sachen Ökostrom-Nutzung ab. Die letztgenannten Unternehmen betreiben ihre Infrastruktur immer noch überwiegend mit umweltbelastender Energie aus Kohle und Atomkraft.
300 Rechenzentren analysiert
Führende Betreiber von Rechenzentren hätten entscheidende Schritte zur Errichtung eines umweltfreundlichen Internets unternommen, heißt es laut der Studie von Greenpeace zum Stromverbrauch des Internets. Dies betreffe vor allem jene Unternehmen, die sich dazu verpflichtet haben, eine Plattform mit Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energien zu bilden. In der Untersuchung sind über 300 Rechenzentren unter dir Lupe genommen worden. Im Vorgänger-Bericht aus dem Jahr 2012 waren es nur rund 80 Rechenzentren.
Sechs Marken wollen 100 Prozent regenerativen Strom
Im Ergebnis haben sechs große Marken – Apple, Box, Facebook, Google, Rackspace und Salesforce – sich zu dem Ziel verpflichtet, ihre Rechenzentren künftig zu 100 Prozent mit regenerativen Energien zu betreiben. Sie zeigen die ersten Zeichen der Aussichten und Möglichkeiten, welchen Einfluss ein Internet haben kann, das mit Strom aus erneuerbaren Energieträgern betrieben wird. Zudem hätten vor allem Apple und Facebook maßgebliche Verbesserungen in Sachen Energietransparenz erzielt und das frühere Dogma in der Branche verworfen, wonach Energiedaten aus Wettbewerbsgründen nicht publiziert werden. Aufgrund des Drucks der Großunternehmen Apple, Google und Facebook in North Carolina habe der Energieversorger Duke Energy über eine Zusatzklausel für Großkunden den Markt für den Ankauf großer Energiemengen aus erneuerbaren Energien geöffnet.
Nachholbedarf bei Amazon Web Services
Auf der anderen Seite zählt die Firma Amazon Web Services (AWS), welche die Infrastruktur für einen bedeutenden Teil des Internets biete, laut Greenpeace weiterhin zu den umweltschädlichsten und intransparentesten Unternehmen seiner Branche. Das Unternehmen bleibe damit in dieser Bewertung weit hinter seinen Hauptkonkurrenten zurück. Zudem gebe AWS keine Informationen zum Energiefußabdruck oder ökologischen Fußabdruck bekannt. Auch Twitter hinke in vielen gleichen Bereichen hinterher. Während bei Apple inzwischen zu 100 Prozent erneuerbare Energien genutzt werden, liegt die Quote z.B. bei AWS nur bei etwa 15 Prozent. Schlechter ist diese Quote unter den bekannten Web-Firmen nur noch bei ebay (6 Prozent).
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