Jahr 2022: Stromerzeugung aus Wind und Solar in Deutschland legt weiter zu
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Münster - Die Stromerzeugung aus Wind- und Solarenergie ist im Jahr 2022 in Deutschland deutlich gestiegen. Während in den Wintermonaten vor allem die Windstromproduktion deutlich über den Vorjahreswerten lag, sorgt in den Sommermonaten die hohe Sonneneinstrahlung in Kombination mit dem Anlagenzubau für eine hohe Solarstromeinspeisung.
Die Wind- und Solarstromerzeugung in Deutschland ist von Januar bis Dezember 2022 um gut 20 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) gestiegen, insgesamt speisten Windenergie- und Solarstromanlagen 180,6 Mrd. kWh Strom in die Netze ein. Gegenüber dem Vorjahr 2021 ist das ein Plus von 12,7 Prozent (Jan-Dez 21: 160,2 Mrd. kWh). Das geht aus einer IWR-Auswertung der Daten der europäischen Netzbetreiber (ENTSO-E) hervor (Datenstand: 04.01.2023).
Deutschland: Windenergieanlagen speisen 2022 rund 10 Prozent mehr Strom ein
Im Jahr 2022 wurden in Deutschland 125,1 Mrd. kWh Windstrom in die Netze eingespeist. Das ist ein Plus von 10,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2021: 113,6 Mrd. kWh). Der Zuwachs geht vor allem auf die Monate Januar und Februar 2022 zurück, in denen Deutschland wiederholt von Sturmfeldern überquert wurde. Windstromstärkster Monat war der Februar 2022 mit einer Einspeisung von insgesamt 20,6 Mrd. kWh, vor dem Januar mit 16,0 Mrd. kWh.
Der Beitrag der Windenergie an Land (Onshore) ist von Januar bis Dezember 2022 auf 100,4 Mrd. kWh Strom gestiegen, das sind 12 Prozent mehr als im Vorjahr (2021: 89,6 Mrd. kWh). Die Offshore-Windenergie kommt 2022 auf 24,7 Mrd. kWh Strom, das entspricht gegenüber dem Vorjahr 2021 einem Plus von rund 3 Prozent (2021: rd. 24,0 Mrd. kWh).
Im Zuge der windigen Witterung wurde im Februar 2022 ein neuer Leistungsrekord für Deutschland aufgestellt: Am 20. Februar 2022 speisten die Windkraftanlagen mit einer Leistung von 48.531 MW (On- und Offshore) Strom in die Netze ein, soviel wie bis dahin noch nie.
Solarstromerzeugung klettert 2022 um 19,0 Prozent
Gestützt durch den Anlagenzubau und die langanhaltende hochsommerliche Witterung ist auch die Einspeisung von Solarstrom 2022 gegenüber dem Vorjahr 2021 deutlich gestiegen. Mit 55,5 Mrd. kWh wurden von Januar bis Dezember 19 Prozent mehr Solarstrom eingespeist als im Vorjahr (2021: 46,6 Mrd. kWh). In den Monaten Mail, Juni, Juli und August wurden bei sonnenreicher Witterung mit vielen Sonnenstunden jeweils mehr als 7 Mrd. kWh Solarstrom monatlich eingespeist. Dabei haben die Solarstromanlagen im Juli 2022 mit einer Einspeisung von 7,9 Mrd. kWh einen neuen Rekord erzielt. Am 17. Juli 2022 haben die Solarstromanlagen mit einer Einspeiseleistung von 38.089 MW zudem einen neuen Leistungsrekord aufgestellt.
Über die Daten der europäischen Netzbetreiber (ENTSO-E)
Die IWR-Auswertung basiert auf der Analyse aller von den nationalen Netzbetreibern zur Verfügung gestellten EU-Länderdaten. Für Deutschland liefern die vier Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Tennet TSO, 50 Hertz Transmission, Amprion und TransnetBW Daten an den Verband der europäischen Übertragungsnetzbetreiber (ENTSO-E). Die Übertragungsnetzbetreiber messen die Netto-Stromeinspeisung in ihren Stromnetzen. Strommengen, die nicht eingespeist werden und für den Betrieb von Kraftwerken benötigt (Eigenverbrauch) oder selbst genutzt (Eigennutzung) werden, sind in der vorliegenden Statistik nicht abgebildet.
Die Daten zur Brutto-Stromerzeugung in der endgültigen Jahresabrechnung und den amtlichen Statistiken in Deutschland (z.B. BMWK) oder in Europa (Eurostat) können daher von den hier vorliegenden zeitnahen Messungen und Hochrechnungen abweichen.
Quelle: IWR Online
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