29.08.2014, 08:21 Uhr

Krombacher will mit Energie aus Kraft-Wärme-Kopplung brauen

Heek – Die Krombacher-Brauerei will in Zukunft ihr Bier mit Kraft-Wärme-Kopplung herstellen. Auch Chemie- und Pharmaindustrie Merck aus Darmstadt hat sich für diese effiziente Form der Energieversorgung entschieden. Die Technik stammt in beiden Fällen aus dem westlichen Münsterland.

Während die Anlage für Merck mit einer elektrischen Leistung von 3,12 Megawatt (MW) nun übergeben wurde, hat Krombacher den Auftrag für die geplante 2-MW-KWK-Anlage erteilt. Darüber freut sich der KWK-Spezialist 2G Energy aus Heek im Kreis Borken. Es zeige sich, dass trotz der EEG-Reform KWK-Anlagen für Industrieunternehmen attraktiv seien, um Energiekosten zu sparen, so Ludger Holtkamp, Geschäftsführer von 2G Energy. Beide Anlagen sollen mit Erdgas gespeist werden.

Brauerei Krombacher will mit KWK-Wärme Malz trocknen

Die Privatbrauerei Krombacher aus Kreuztal in Nordrhein-Westfalen hat 2G Energy einen Auftrag zur Lieferung und Installation einer mit Erdgas betriebenen KWK-Anlage mit einer elektrischen Leistung von 2 MW erteilt. Wichtig für die Brauerei ist nicht nur die Stromerzeugung sondern vor allem die kontinuierliche Nutzung der Wärme für die Malztrocknung und den Gärprozess.

Merck: Strom, Wärme und Kaltwasser durch KWK-Anlage

2G Energy hat zudem nach viermonatiger Bauzeit in Darmstadt die KWK-Anlage an die Merck KGaA übergeben. Die Anlage hat eine elektrische Leistung von 3,12 Megawatt (MW) und wird ebenfalls mit Erdgas betrieben. Sie unterteilt sich in zwei Einheiten mit je 1,56 MW elektrischer und 1,58 MW thermischer Leistung. Die Anlage versorgt die pharmazeutische Produktion und die Forschung bei Merck nicht nur mit Strom sondern auch mit thermischer Leistung in Form von Wärme und über eine Absorptionskältemaschine auch mit Kaltwasser.

Gesamtwirkungsgrade von 87 Prozent

Nach Angaben von Merck sei durch die Investition in eigene Energiezentralen langfristig die Erzeugung von Strom, Wärme und Kälte für die Herstellung seiner pharmazeutischen und chemischen Hightech-Produkte gesichert. Planung, Installation, Projektmanagement, Anbindung an die Infrastruktur für Strom, Erdgas und Wärme sowie der Bau eines 48 m hohen Stahlschornsteins wurden von 2G Energy übernommen. Ludger Holtkamp, Geschäftsführer der 2G Energy AG sagt: "Das Merck-Projekt steht beispielhaft für die vielfältige, sehr effizient nutzbare thermische Leistung von KWK-Anlagen in der chemischen Industrie und der Pharma-Branche. Die Wirtschaftlichkeit wird durch den Strombedarf des Werkes und insbesondere durch einen kontinuierlichen Prozesswärmebedarf sowie Nutzungsmöglichkeiten für Kälte und Dampf sichergestellt. So kommen Gesamtwirkungsgrade von 87 Prozent, wie im Fall Merck, oder mehr zustande. Sie sind deutlich höher als bei einer getrennten Erzeugung von Strom, Wärme und Kälte." Das zeige, dass Investitionen in KWK-Anlagen für viele Industriebetriebe auch nach der EEG Novelle 2014 weiterhin attraktiv seien, um erheblich Energiekosten zu sparen.

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