Neuer Marktwertatlas für Windstrom in Frankreich liegt vor
Berlin - In Frankreich ist die verpflichtende Direktvermarktung von Windstrom eingeführt worden. Das hat Auswirkungen auf die Erlöse für die eingespeiste Windenergie.
Das französische Vergütungssystem für Strom aus Windkraftanlagen ist mit dem deutschen Marktprämienmodell vergleichbar. Damit hängen die erzielbaren Erlöse nicht nur von der Strommenge, sondern auch vom zeitlichen Verlauf ab. Das Beratungsunternehmen Enervis und das Meteorologie-Unternehmen Anemos stellen jetzt den neuen Marktwertatlas für Frankreich vor.
Windstrom: Marktwertatlas zeigt Mehr- oder Mindererlöse
Nachdem sich der Marktwertatlas für Deutschland als Standardbewertungsinstrument in der Direktvermarktung etabliert hat, haben Anemos und Enervis nun auch einen neuen Marktwertatlas für Frankreich berechnet. Dieser zeigt, wo und in welchem Umfang Windenergieanlagen in der Direktvermarktung Mehr- oder Mindererlöse gegenüber dem nationalen Monatsmarktwert für Windenergie erzielen. Diese Differenzen sind relevant für die Direktvermarktungskonditionen und wirken sich damit direkt auf die wirtschaftlichen Erlöse der Windenergie-Projekte aus.
Interaktive, räumlich hochauflösende Karten als Grundlage
Die notwendigen Informationen werden interaktiv und online in elektronischer Kartenform räumlich hochaufgelöst und standortbezogen bereitgestellt. Der Atlas enthält eine Vielzahl von gängigen Windanlagentypen und Nabenhöhen und beruht auf dem Anemos Windatlas für Frankreich. Die räumliche Auflösung beträgt 3x3 km bei einem Zeitintervall von 10 Minuten. Auf Basis der Windzeitreihen wird die Stromproduktion für jeden Windenergie-Anlagen-Typ und unterschiedliche Nabenhöhen berechnet. Durch Kombination mit dem im Zeitverlauf schwankenden Börsenstrompreis am Day-Ahead Markt können die Erlöse zu jeder Stunde und somit im Ergebnis die Abweichung des anlagenspezifischen Marktwertes zum nationalen Referenzmarktwert berechnet werden.
Quelle: IWR Online
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