Neues Q3-Allzeithoch: Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland steigt im dritten Quartal auf 64,1 Prozent

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Wiesbaden - Während die Stromerzeugung aus Kohle in Deutschland im dritten Quartal 2025 weiter gesunken ist, erreichte die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien mit einem Anteil von 64,1 Prozent einen neuen Quartals-Höchstwert. Die wichtigsten Energiequellen sind die Windenergie und Photovoltaik, die beide vor der Kohle liegen.
Insgesamt wurden in Deutschland im dritten Quartal 98,3 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) Strom erzeugt und in das Netz eingespeist, das sind rund 2 Prozent mehr als im Vorjahresquartal (Q3/24: 96,3 Mrd. kWh). Windkraft legte im Vergleich zum 3. Quartal 2024 um 10,5 Prozent zu, Photovoltaik um 3,2 Prozent. Kohlekraftwerke lieferten rund 2,2 Prozent weniger Strom, die Stromproduktion aus Erdgas ist dagegen um 8,1 Prozent gestiegen. Die Stromimporte sind gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich zurückgegangen, während die Exporte zugelegt haben.
Erneuerbare Energien dominieren die Stromerzeugung
Die erneuerbaren Energien setzten ihren Aufwärtstrend auf dem Strommarkt im dritten Quartal 2025 weiter fort. Die Stromerzeugung aus Windkraft ist im dritten Quartal 2025 um 10,5 Prozent auf 26,4 Mrd. kWh gestiegen, was einem Anteil von 26,8 Prozent an der inländischen Stromerzeugung entspricht (Q3/24: 23,9 Mrd. kWh). Die Windenergie ist damit in Q3/25 die wichtigste Energiequelle. Die Solarstromerzeugung konnte um 3,2 Prozent auf 23,7 Mrd. kWh zulegen, das ist ein Anteil von 24,1 Prozent. Zusammen deckten Windkraft und Photovoltaik etwa die Hälfte der inländischen Stromproduktion ab und festigten damit die Rolle der erneuerbaren Energien als Rückgrat der deutschen Stromversorgung. Treibende Faktoren für das Wachstum bei Wind und Solar waren laut Destatis der Wind- und Solarausbau.
Mit insgesamt 63,0 Mrd. kWh erreichten erneuerbare Energien einen Anteil von 64,1 Prozent an der gesamten inländischen Stromproduktion, konventionelle Energieträger kommen mit 35,3 Mrd. kWh Strom auf 35,9 Prozent. Im Vorjahresquartal lag der Anteil erneuerbarer Energien noch bei 63,5 Prozent. Insgesamt zeigt sich ein kontinuierlicher Trend zu mehr Nachhaltigkeit in der deutschen Stromerzeugung.
Konventionelle Energieträger und Stromhandel im Wandel
Die Stromproduktion aus Kohle sank leicht um 2,2 Prozent auf 20,2 Mrd. kWh, was einem Anteil von 20,6 Prozent der inländischen Stromerzeugung entspricht. Im Energieträgerranking liegt Kohle damit auf Rang drei hinter Wind und Solar. Im 3. Quartal 2022 hatte der Anteil von Kohle noch bei 36,2 Prozent gelegen und war im 3. Quartal 2023 auf 23,4 Prozent und im 3. Quartal 2024 auf 21,5 Prozent zurückgegangen.
Dagegen stieg die Stromerzeugung aus Erdgas im 3. Quartal 2025 um 8,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 11,8 Mrd. kWh an. Erdgas machte damit 12,0 Prozent der inländischen Stromerzeugung aus (Q3/24: 11,3 Prozent).
Importüberschuss wird kleiner
Im dritten Quartal 2025 ist der Stromimport zurückgegangen: Die nach Deutschland eingeführte Strommenge sank um 11,9 Prozent auf 20,7 Mrd. kWh. Die Stromexporte stiegen um 5,9 Prozent auf 12,5 Mrd. kWh. Dadurch reduzierte sich der Importüberschuss um 30,3 Prozent auf 8,2 Mrd. kWh - ein Indiz für eine zunehmend ausgeglichene Strombilanz.
Ausblick weitere Entwicklung
Die Daten für das 3. Quartal 2025 unterstreichen die wachsende Bedeutung erneuerbarer Energien in Deutschland und zeigen gleichzeitig die Verschiebung innerhalb der konventionellen Erzeugung. Mit fortschreitendem Ausbau von Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen dürfte der Anteil erneuerbarer Energien in den kommenden Quartalen weiter steigen.
Methodische Hinweise
Erfasst werden alle in Deutschland erzeugten Strommengen, die in das öffentliche Netz eingespeist werden. Nicht berücksichtigt sind Eigenverbräuche, etwa aus Industriekraftwerken oder privaten Photovoltaikanlagen. Die im Inland erzeugte und ins Netz eingespeiste Strommenge entspricht nicht dem tatsächlichen Verbrauch, da Netzverluste sowie der Saldo aus Im- und Exporten zu berücksichtigen sind. Die Angaben zu grenzüberschreitendem Stromhandel beziehen sich auf physische Mengen an den Grenzübergangspunkten. Informationen zu den eingesetzten Energieträgern oder Preisen im- bzw. exportierten Stroms werden nicht erfasst.
Quelle: IWR Online
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