15.01.2015, 08:30 Uhr

Ökostrom: Grüner Strom-Label wird strenger

Bonn – Mit dem Jahreswechsel ändern sich auch die Anforderungen des „Grüner Strom-Label“. Der neue Kriterienkatalog passt sich an die neuen Gegebenheiten an und wird in einigen Bereichen strenger.

Am 1. Januar 2015 sind die neuen Kriterien für das Grüner Strom-Label in Kraft getreten. Damit passt der Grüner Strom Label e.V. (GSL) seine Zertifizierung für Ökostromprodukte an die aktuellen energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen an. Der neue Kriterienkatalog sei das Ergebnis eines „mehrstufigen Stakeholder-Prozesses“.

Doppelnutzen für den Verbraucher

In diesem Prozess wurden Umwelt- und Verbraucherverbände, Energieanbieter sowie Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft mit einbezogen. Die Standards stellen umfassende Anforderungen an die Stromherkunft, an die Förderung neuer Projekte und an das anbietende Unternehmen. „Unser Gütesiegel schafft einen Doppelnutzen für die Verbraucher: Sie erhalten einhundert Prozent echten Ökostrom und bewirken garantierte Investitionen in neue Anlagen und innovative Energieprojekte“, erklärt Rosa Hemmers, Vorsitzende des GSL. „Mit den überarbeiteten Kriterien setzen wir neue Impulse in Bereichen, die neben dem Zubau von Anlagen für das Gelingen der Energiewende eine zentrale Rolle spielen. Zum Beispiel durch innovative Formen der Ökostromlieferung, spezielle Fördermöglichkeiten für Bürgerenergieprojekte und erleichterte Zuschüsse für Energieeffizienzmaßnahmen.“

Erstmals Bürgerprojekte mit einbezogen

Um den naturverträglichen Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern, legt das Grüner Strom-Label an neue Anlagen hohe Umweltstandards an, die oft über das gesetzliche Maß hinausgehen. Diese Anforderungen wurden präzisiert und teils verschärft. Erstmals bildet die Unterstützung von Bürgerenergieprojekten einen eigenständigen Bereich in den Kriterien des Grüner Strom-Labels.

Ziel ist, Bürgerenergiegesellschaften in ihrer Gründungsphase und in der Realisierung von Projekten gezielt zu fördern. „Bürgerbeteiligung ist immens wichtig für die Akzeptanz der Energiewende vor Ort“, betont Rosa Hemmers. „Dies wurde von der Politik in letzter Zeit leider erschwert. Wir möchten die Energieanbieter deshalb dazu ermuntern, Bürgerinnen und Bürger in ihrem Engagement für eine saubere Energieversorgung zu unterstützen.“

Quelle: IWR Online
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