Panne in AKW: Grundremmingen B noch nicht wieder am Netz

Münster – Block B des Kernkraftwerks Grundremmingen bleibt voraussichtlich bis Freitag abgeschaltet. In der vergangenen Woche war radioaktiv kontaminiertes Wasser in geringen Mengen aus dem Reaktordruckbehälter ausgetreten.

Am Mittwoch wurde das Leck im Bereich einer Messlanze, mit der der Neutronenfluss am Reaktordruckbehälter gemessen werden soll, bei einer Routineüberprüfung entdeckt. Daraufhin wurde der Meiler abgeschaltet, wie die Betreibergesellschaft Kraftwerk Gundremmingen GmbH mitteilte. Die Leckage könne nur bei abgeschalteter, druckloser Anlage bewertet und behoben werden. Dabei handelt es sich um einige Tropfen pro Minute.

Bei der austretenden Flüssigkeit handelt es sich um Kühlwasser aus dem Wasser-Dampf-Kreislauf zwischen Reaktor und Turbine. Das Wasser kommt bei dem Siedeswasserreaktor direkt mit den 784 Brennelementen in Kontakt. Im Reaktordruckbehälter herrschen Temperaturen von 300 Grad und ein Druck von 70 Bar. Bei den moderneren Druckwasserreaktoren gibt es zwei Kreisläufe. In Grundremmingen stehen die letzten beiden Anlagen dieser Art in Deutschland.

Ähnlicher Vorfall im Dezember

Eine ähnliche Panne hatte es im letzten Dezember auch in Block C gegeben. Damals blieb der 1.344 Megawatt starke Reaktor sieben Tage lang vom Netz. Im internationalen Meldesystem wurde der Vorfall seinerzeit als Störung der „Stufe 0“ klassifiziert, nach der es sich um ein Ereignis mit „keiner oder sehr geringer sicherheitstechnischer Bedeutung“ handelt.

Am Montag produziert Block C nach Angaben des Versorgers RWE, der 75 Prozent an dem Kraftwerk hält, Strom.

Atomkraftwerk Gundremmingen abgeschaltet

© IWR, 2013