Pariser Klimagipfel diskutiert Finanzierung von wirksamem Klimaschutz
Berlin, Münster - Die Weltklimakonferenz in Bonn ist kaum vorbei, da stand gestern in Paris mit dem „One Planet Summit“ gleich das nächste internationale Klimaschutztreffen an. Im Kern ging es um die Vorstellung von Initiativen zur Erreichung der Klimaziele des Pariser Abkommens von 2015.
Auf Einladung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron hat gestern in Paris ein Klimagipfel stattgefunden, an dem rd. 50 Staats- und Regierungschefs teilgenommen haben. Die deutsche Bundesregierung wurde durch Umweltministerin Barbara Hendricks vertreten.
Frankreichs Präsident Macron lädt ein für mehr Klimaschutz
Gemeinsam mit UN-Generalsekretär António Manuel de Oliveira Guterres und dem Präsidenten der Weltbank Jim Yong Kim hatte der französische Präsidenten Emmanuel Macron gestern zu dem eintägigen Klimagipfel „One Planet Summit“ eingeladen. Rund 4.000 hochrangige Gäste wurden erwartet, darunter etwa 50 Staats- und Regierungschefs. Für die Bundesregierung hat nicht Bundeskanzlerin Angela Merkel, sondern SPD-Umweltministerin Barbara Hendricks an dem Gipfel teilgenommen. Auch US-Präsident Donald Trump fehlte. Der Gipfel sollte zwei Jahre nach dem Pariser Klimaschutzabkommen und dem Beschluss der internationalen Staatengemeinschaft zur Einhaltung des 2 Grad-Ziels Antworten geben, wie dem Klimawandel konkret begegnet werden kann. Besprochen wurden in erster Linie Fragen zur Finanzierung des Klimaschutzes sowie die Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Im Ergebnis wurde eine Reihe von Zielen gegen den Klimawandel vereinbart. Dazu zählt z.B. die Einrichtung eines öffentlich und privat finanzierten Fonds für die Karibik-Region oder der Aufbau eines Netzwerkes von Zentralbanken und Finanzmarkt-Institutionen für „grüne Finanzierungen“. Die Weltbank hat zudem angekündigt, aus der Finanzierung von Öl- und Gasprojekten auszusteigen.
Umweltminister fordern Verbesserungen für CO2-Bepreisung
Die Umwelt- und Klimaminister aus Frankreich, Deutschland, UK, Schweden und den Niederlanden haben sich auf dem Klimagipfel für ein effizientes System zur CO2-Bepreisung eingesetzt. Aus ihrer Perspektive stellt die Bepreisung ein wirksames Instrument auf dem Weg zur Dekarbonisierung der Weltwirtschaft dar, kohärente Strategien und flankierende Maßnahmenpakete vorausgesetzt. Die Bepreisung von CO2-Emissionen müsse allerdings verlässlich sein und das Preisniveau im Laufe der Zeit so erhöht werden, dass das Pariser 2 Grad-Ziel erreicht wird. Die kürzlich geschlossene Vereinbarung über eine Reform des europäischen Emissionshandels (EU ETS) wird von den fünf Ministern begrüßt. Obwohl kein konkretes Preisziel festgelegt wurde, sei davon auszugehen, dass die Reform in den kommenden Jahren zu einem wirksamen CO2-Preis führen werde. Um Anlegern und Unternehmen eine Orientierung zur Entwicklung von Geschäftsmodellen zu geben, die mit dem 2 Grad-Ziel vereinbar sind, seien jedoch zusätzliche Reformen notwendig. Die Minister verpflichten sich daher zur Prüfung oder Einführung eines wirksamen CO2-Preises in relevanten Sektoren.
Quelle: IWR Online
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