Premierminister Noda: Fukushima ist unter Kontrolle
Münster - Die Situation im havarierten Kernkraftwerk Fukushima 1 ist nach Angaben der japanischen Regierung unter Kontrolle. Knapp 9 Monate nach dem verheerenden Reaktorunglück, beim dem es in drei Reaktoren mindestens zu teilweisen Kernschmelzen kam, ist demzufolge der Status des „cold shutdown“, der sog. Kaltabschaltung, erreicht. Die Temperaturen in den Reaktoren liegen jetzt konstant unter 100 Grad Celsius und auch der Ausstoß radioaktiver Substanzen habe sich deutlich verringert. Japans Premierminister Noda erklärte daher die zweite Phase des mehrstufigen Aufräumplans für beendet. Als nächstes soll die Notwendigkeit der Sperrzone, die im Umkreis von rd. 20 km um das Kraftwerk errichtet wurde, geprüft werden. Die Regierung schränkte jedoch bereits ein, dass es in jedem Fall noch viele Zonen gäbe, in denen die hohe Strahlenbelastung keine Rückkehr der evakuierten Einwohner erlaubt.
Kontaminiertes Wasser: Anlage tatsächlich kontrollierbar?
Gleichzeitig zum nun gemeldeten Fortschritt kämpft der Betreiber Tepco weiterhin mit Lecks und Schäden an der Gebäudestruktur. Erst kürzlich hatte das Unternehmen gemeldet, dass rd. 45 Tonnen radioaktiv kontaminiertes Wasser unkontrolliert ins Meer geflossen seien, später wurde die Menge nach unten korrigiert. Zudem wurde erst vor wenigen Tagen ein weiteres Leck gemeldet, hier stellte Tepco Überlegungen an, dass kontaminierte Wasser kontrolliert in den Pazifik abzulassen. Als Begründung gab das Unternehmen an, dass die Mengen des anfallenden Wassers, das dekontaminiert werden müsse, die ursprünglichen Schätzungen übersteigen und daher nicht genügend Kapazitäten vorhanden seien. Derzeit will Tepco aber auf das Ablassen des Wassers verzichten.
© IWR, 2011