30.05.2011, 15:50 Uhr

Reaktionen auf den Atomausstieg

Münster, Hamburg, Berlin – Die Umweltorganisation Greenpeace hat den Beschluss der Bundesregierung zum Atomausstieg scharf kritisiert. Aus Sicht von Greenpeace handelt es sich bei einem Ausstiegsdatum bis spätestens 2022 keineswegs um den schnellstmöglichen Ausstieg. Greenpeace fordert von Bundeskanzlerin Merkel stattdessen bis 2015 aus der Atomkraft auszusteigen, fixe Abschaltdaten ohne Hintertürchen für jeden Atommeiler festzulegen und kein Atomkraftwerk als Kaltreserve in Betrieb zu lassen.

Der World Wide Fund For Nature (WWF) bewertet unterdessen den Abschlussbericht der Ethikkommission zum Atomausstieg zwiespältig. Der Bericht bilde zwar einen guten Rahmen für die politische Umsetzung der Energiewende und setze ein klares Signal für das Ende der Stromerzeugung aus Kernenergie. Bei den Vorschlägen für die Umsetzung zeigten sich jedoch gravierende Schwachstellen. "Das Maßnahmenpaket zum Einstieg in die Energiewende enthält wichtige und solide Elemente. Aber ein verbindlicher Auslaufpfad für die verbleibenden Kraftwerke fehlt", kritisiert Regine Günther, Leiterin Klima- und Energiepolitik beim WWF Deutschland.

Der Bundesverband der Deutschen Energie- und Wasserwirtschaft hat der Bundesregierung unterdessen die Unterstützung für die geplante Energiewende zugesagt. "Die Bundesregierung hat grundsätzliche Entscheidungen zum Umbau der Energieversorgung getroffen. Dabei galt das Primat der Politik. Die Energiewirtschaft wird die Bundesregierung bei der Umsetzung ihrer grundsätzlichen Ziele unterstützen und bekennt sich eindeutig zu ihrer Verantwortung beim Umbau der Energieversorgung“, so die Verbandsvorsitzende Hildegard Müller.

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