relatio-Chef Bodmer kritisiert Ungerechtigkeit bei EEG-Umlage
Balingen - Die Ökostrom-Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)steigt zum 1. Januar 2013 um fast 50 Prozent von 3,6 Cent auf rund 5,3 Cent je Kilowattstunde. In die Diskussion um die Verteilung dieser Belastungen hat sich nun die relatio-Unternehmensgruppe zu Wort gemeldet. Die Regierung, kritisiert relatio-Geschäftsführer Bernd Bodmer, führe die Öffentlichkeit gezielt in die Irre: "Man gaukelt potenziellen Wählern vor, dass an den hohen Strompreisen allein die Erneuerbaren Energien Schuld tragen." Dies will Bodmer so nicht stehen lassen. In Deutschland sind seinen Ausführungen nach mittlerweile 20 Prozent der produzierten Stromleistung von der EEG-Umlage befreit. Diese verteilen sich allerdings, so wundert sich der relatio-Chef, auf lediglich rund 2000 Unternehmen. Generell sieht der Balinger diese gesetzlichen Erleichterungen als das falsche Mittel an, Großunternehmen auf künftige Herausforderungen des globalen Marktes einzustellen: "Wer immer von außen protegiert wird, bleibt untrainiert und schlapp."
Bodmer verlangt mehr Solidarität
Diese Zeche zahlen, so Bodmer, nicht nur die Privathaushalte, sondern auch unzählige Handwerksbetriebe und Mittelständler. Dabei könnte alles so einfach sein, überlegt der Geschäftsführer: "Jeder, der Strom verbraucht, muss dazu beitragen, das dieser so umweltverträglich wie möglich erzeugt wird. Dies müsste im Sinne der Solidarität eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein." Doch anstatt weise und nachhaltig in die Zukunft zu planen, verliert sich Deutschland seiner Meinung nach in einem Dschungel aus Befreiungen und Subventionen. Dabei sei der Strompreis vor allem zur Spitzenlastzeit an der Börse in den vergangenen zwei Jahren deutlich gefallen – dank der Erneuerbaren. "Hier profitiert die energieintensive Großindustrie in hohem Maße von den neuen Energien, will aber ihrerseits nichts für sie zahlen", kritisiert der Unternehmer.
Selbst erzeugter Strom günstiger als aus der Steckdose
Angesichts dieser Entwicklung plädiert der Balinger für einen anderen Ansatz: nämlich den, wirkungsvolles Energiemanagement auszuzeichnen: "Es muss derjenige belohnt werden, der Strom spart. Nicht derjenige, der besonders viel davon verbraucht." Der relatio-Geschäftsführer setzt dabei auf dezentrale Versorgungssysteme. Sein Unternehmen bietet innovative Energiesysteme wie z.B. ertragsoptimierte Photovoltaik-Anlagen in Verbindung mit bedarfsgerechten Speichertechnologien für die effiziente Eigenversorgung von mittelständischen Unternehmen und Privathaushalten. Eigenstromerzeugung entlastet die Netze und spart bares Geld: "Strom selbst zu erzeugen ist schon heute in den allermeisten Fällen wesentlich günstiger als ihn aus der Steckdose zu beziehen."
© IWR, 2012