21.02.2014, 13:12 Uhr

RENIXX steigt: Shunfeng PV legen trotz Verzögerung bei Suntech-Übernahme kräftig zu – GCL-Poly Energy, Motech und Goldwind ebenfalls gefragt

Münster – Der RENIXX schwingt sich im Börsenhandel am Freitag wieder zu neuen Höhen auf. Am Vormittag legt der Index um 1,2 Prozent auf 375,74 Punkte zu und könnte den heutigen Handel auf einem neuen Rekordniveau für das laufende Jahr beenden.

Wenn der Index das Niveau vom Mittag bis zum Abend hält, könnte ein neuer Jahreshöchstwert auf Schlusskursbasis markiert werden. Der bisherige Höchstwert von 375,35 wurde am erst am Dienstag erreicht. Während der internationale RENIXX klettert, tritt der DAX bei 9.620 Punkten auf der Stelle. Der Eurokurs gibt leicht um 0,1 Prozent auf 1,371 US-Dollar nach. Auch Gold verbilligt sich. Die Feinunze kostet aktuelle 1.322 US-Dollar und damit 0,1 Prozent weniger als am Vortag.

Shunfeng PV: Suntech-Übernahme verzögert sich

Größter Gewinner im RENIXX ist das Wertpapier des chinesischen Solar-Herstellers Shunfeng Photovoltaics (+12,3 Prozent, 0,619 Euro). Das Unternehmen hatte im Vorjahr angekündigt, den einst größten PV-Modulhersteller der Welt Suntech Power zu übernehmen. Wie das Branchenportal PVTech nun online berichtet, kommt es bei der Abwicklung der Übernahme aber zu Verzögerungen. Ein angekündigtes Dokument könne demnach noch nicht veröffentlicht werden. Trotz der Verzögerung klettert die Aktie kräftig. Weitere Gewinner sind GCL-Poly Energy (+6,3 Prozent, 0,253 Euro), Motech (+4,2 Prozent, 1,16 Euro) und Goldwind (+3,5 Prozent, 0,789 Euro).

Im DAX sind Deutsche Börse (+1,4 Prozent, 58,92 Euro) und Infineon (+1,3 Prozent, 7,80 Euro) besonders gefragt. Adidas (-2,1 Prozent, 82,96 Euro) hingegen verlieren kräftig. Die Analysten von Kepler Cheuvreux haben das Kursziel für Adidas von 98 auf 97 Euro leicht gesenkt, die Kaufempfehlung jedoch bestätigt. Nach Einschätzung der Experten seien aus charttechnischer Sicht in den nächsten Tagen entscheidend. Spätestens bei der Unterstützung unterhalb von 80 Euro sollte der Turnaround gelingen und der Kurs sich wieder in Richtung Allzeithoch bei 94 Euro bewegen, heißt es in der Analyse von Kepler Cheuvreux.

Öl-Preise stagnieren angesichts uneinheitlicher Erwartungen

Die Preise für Rohöl haben sich am Freitagvormittag im Vergleich zum Vortag nur minimal verändert. Der Preis der Nordseesorte Brent ist um 0,2 Prozent gefallen und liegt derzeit bei etwa 110,10 US-Dollar je Barrel. Auch die US-Sorte WTI verzeichnet nur einen minimalen Preisnachlass um 0,2 Prozent auf etwa 102,50 US-Dollar je Barrel. Während Anleger aufgrund des harten Winters in den USA sowie der steigenden Öl-Nachfrage von einem Preisanstieg ausgehen, gibt es auch manche Analysten, die dem widersprechen. Die Entspannung im Atomstreit mit dem Iran könnte durch die damit verbundene Lockerung der Öl-Embargos gegen das Land für einen deutlichen Anstieg auf der Angebotsseite sorgen. Iran besitzt die viertgrößten Ölreserven der Welt. Das Heizöl für die Verbraucher steigt unterdessen im Preis auf 81,9 Cent je Liter (inkl. MWST, bei Abnahme von 3.000 Litern). An den deutschen Tankstellen gibt es am Donnerstag im Durchschnitt einen Liter Diesel für 1,372 Euro, was einer Verteuerung um 0,2 Prozent entspricht. Der Literpreis für Superbenzin (E10) ist unverändert bei 1, 487 Euro geblieben.

Nachdem der CO2-Zertifikatspreis in letzter Zeit kräftig gestiegen war, gibt dieser am Freitag wieder etwas nach. Ein minimaler Preisrückgang zu verzeichnen: Der Preis für ein CO2-Zertifikat ist um weniger als 1 Prozent gesunken auf 6, 93 Euro. Die Strompreise sind zum Wochenende wieder stark gefallen. Im day-ahead-Handel kostet deutscher Grundlaststrom auf dem Spotmarkt nur 2,84 Cent je Kilowattstunde (kWh), und damit knapp 18 Prozent weniger als am Vortag. Französischer Strom fällt um etwa zehn Prozent auf 3,42 Cent je kWh. Damit ist der deutsche Strom aktuell über 20 Prozent günstiger als sein französisches Pendant.

12.600 MW Leistung durch Solar- und Windanlagen

Zur Mittagszeit sind die beiden erneuerbaren Energien Wind und Solar mit einer Leistung von insgesamt 12.600 MW am Netz und leisten ihren Beitrag zur Bedarfsdeckung in Deutschland. Dabei sind die Solaranlagen mit insgesamt 5.500 MW Leistung aktiv, während die Windkraft auf 7.100 MW kommt. Damit bleibt der Bedarf an Kohle-, Gas- und Atomkraftwerken bei 54.500 MW. Ohne den Beitrag der Solar- und Windenergieanlagen müssten am Mittag konventionelle Kraftwerke mit einer Leistung von mehr als 67.000 MW Strom erzeugen.

Mehr Meldungen und Infos zu RENIXX, DAX und Co.:

RENIXX World in der Übersicht


© IWR, 2014