RWE überrascht nach optimistischen Zahlen mit Aktienrückkaufprogramm – RWE-Aktie im Höhenflug
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Essen – Der Energiekonzern RWE sieht sich bei der Umsetzung der Wachstumsstrategie auf Kurs. Auf der Basis der guten operativen Entwicklung und wegen möglicher Verzögerungen im Offshore-Windmarkt in den USA nach der Trump-Wahl hat RWE ein Aktienrückkaufprogramm aufgelegt, das noch im vierten Quartal 2024 beginnen soll. Die RWE-Aktie kann im heutigen Handel um rd. 7 Prozent zulegen.
In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2024 hat RWE die Strategie „Growing Green“ konsequent vorangetrieben. Im Zuge der Investitionen in neue regenerative Kraftwerke stieg die RWE-Erzeugungskapazität – ohne Ausstiegstechnologien – auf 36,2 GW (36.200 MW).
Positive operative Entwicklung in den ersten neun Monaten 2024
RWE verzeichnet eine gute operative Entwicklung in den ersten neun Monaten 2024. Das Unternehmen hat mehr Strom aus Erneuerbaren Energien erzeugt als je zuvor. Die Ökostromerzeugung der ersten drei Quartale erreichte ein Rekordniveau von 36 Terawattstunden (36 Mrd. kWh) – ein Plus von 14 Prozent gegenüber Vorjahr.
Gleichzeitig hat RWE ihre CO2-Emissionen weiter deutlich gesenkt, und zwar um 21 Prozent im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2023.
Das bereinigte Ergebnis auf Basis EBITDA der ersten neun Monaten erreicht 4,0 Mrd. Euro und das bereinigte Nettoergebnis 1,6 Mrd. Euro. Besonders die Segmente Offshore Wind und Onshore Wind/Solar erzielten deutliche Ergebnissteigerungen. Der Beitrag Offshore Wind kletterte von 997 Mio. Euro in 2023 auf nunmehr 1.079 Mio. Euro in den ersten neun Monaten. Der Beriech Onshore Wind/Solar lieferte 990 Mio. Euro nach 870 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.
Insgesamt liegt das Konzernergebnis erwartungsgemäß unter dem Vorjahr, da die Ergebnisse in den Segmenten Flexible Erzeugung und Energiehandel – wie prognostiziert – geringer ausfielen.
RWE baut Erzeugungs-Portfolio aus – Risiken nach US-Wahl
RWE hat in den ersten neun Monaten des Jahres hat das Unternehmen 6,9 Mrd. Euro netto investiert, vor allem in Offshore-Windkraftprojekte in der Nordsee und in die Errichtung neuer Solar- und Onshore Windparks in Europa und den USA. Insgesamt verfügt RWE über eine Erzeugungskapazität von 36,2 GW, weitere Erneuerbare Projekte mit einer Kapazität von 11,2 GW hat das Unternehmen aktuell im Bau.
Nach dem Wahlausgang in den USA sind die Risiken für Offshore-Windprojekte größer geworden. Dies betrifft auch das Offshore-Windprojekt von RWE vor der Ostküste der USA, das sich aufgrund ausstehender Genehmigungen zeitlich verschieben könnte. Auch der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Europa kommt nicht so schnell voran wie erwartet. Das Ziel von RWE, weitere Elektrolyse-Kapazitäten zu errichten, kann sich dadurch verzögern.
Vor diesem Hintergrund hat das Unternehmen angekündigt, Aktien der RWE Aktiengesellschaft im Gesamtvolumen von bis zu 1,5 Mrd. Euro zu erwerben. Die Aktienrückkäufe sollen noch im vierten Quartal 2024 starten und sich über einen Zeitraum von bis zu 18 Monaten erstrecken.
RWE sieht leicht verbesserte Ergebniserwartung für 2024
Die Ergebniserwartungen für das Gesamtjahr 2024 auf Konzernebene haben sich verbessert. Zum Jahresbeginn war RWE angesichts stark gesunkener Strompreise noch davon ausgegangen, dass sich das bereinigte EBITDA auf Konzernebene (5.200 – 5.800 Mio. Euro) und das bereinigte Nettoergebnis (1.900 – 2.400 Mio. Euro) am unteren Rand der Ergebnisprognose bewegen würden. Inzwischen erwartet RWE, den mittleren Bereich der prognostizierten Bandbreiten zu erreichen, da sich die Ertragsperspektiven in den Segmenten Flexible Erzeugung und Energiehandel verbessert haben.
Das Ziel, eine Dividende von 1,10 Euro je Aktie für das laufende Geschäftsjahr auszuschütten, wird bestätigt.
Quelle: IWR Online
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