Solarbranche demonstriert gegen Vergütungs-Kürzung - Appell an Bundeskanzlerin
Berlin - Beschäftigte der deutschen Solarindustrie demonstrierten heute vor der Berliner CDU-Parteizentrale gegen die Kürzungspläne bei der Solarstromförderung. Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) appelliert mit der Aktion an die Kanzlerin, sich schützend vor die rund 60.000 Beschäftigten der deutschen Solarwirtschaft zu stellen und die Solarstromförderung deutlich weniger stark zu reduzieren, als von Bundesumweltminister Norbert Röttgen geplant. An der Aktion nahmen u.a. Mitarbeiter von Solarunternehmen aus Berlin, Brandenburg, Thüringen und Sachsen-Anhalt teil.
Nur mit einer schrittweisen und moderaten Reduzierung der Solarstromförderung sei es möglich, den Solarindustriestandort Deutschland und seine Technologieführerschaft in der inzwischen stark umkämpften Zukunftsbranche zu erhalten und weiter auszubauen, erklärte der BSW-Solar. Das Kompromissangebot des Verbandes an die Politik sieht vor, die Solarförderung jährlich statt um bislang rund zehn Prozent je nach Marktwachstum um bis zu 15 Prozent zu reduzieren. Von der derzeit geplanten Förderkürzung im zusätzlich zweistelligen Prozentbereich sei die Solarproduktion in Deutschland hingegen existentiell gefährdet. Dies sei auch das zentrale Ergebnis einer aktuellen Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) sowie einer Analyse der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW).
Bis zum Jahr 2020 will die Solarbranche nach Angaben des BSW-Solar bis zu zehn Prozent des deutschen Strombedarfs aus Solarstromanlagen decken, ab 2013 zu Preisen unterhalb der Verbraucher-Stromtarife. Um im harten Wettbewerb mit den Asiaten bestehen zu können plant die Branche in den nächsten vier Jahren am Standort Deutschland Investitionen in Höhe von weiteren zehn Milliarden Euro in modernste Solarfabriken und in die Forschung. Diese Investitionen seien jedoch nur auf der Basis verlässlicher politischer Rahmenbedingungen möglich, so der Verband weiter.
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