Solarindustrie: Longi Umsatz im ersten Halbjahr 2024 rückläufig - 2025 Wachstum mit neuen Rückkontakt-Modulen erwartet
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Xi"an, China - Der chinesische Solarkonzern Longi hat seine Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2024 veröffentlicht. Der Umsatz und die ausgelieferte Menge an Solarwafern sind in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich zurückgegangen. Insgesamt sieht sich der Konzern innerhalb der Branche aber gut positioniert.
Die chinesische Regierung treibt 2024 den rasanten Ausbau von Wind- und Solaranlagen weiter voran. Zwar ist der Umsatz des chinesischen Solarriesen Longi im ersten Halbjahr 2024 um etwa 40 Prozent eingebrochen. Angesichts der starken Positionierung auf dem chinesischen Heimatmarkt und dem Wachstum auf internationalen Märkten, rechnet der Konzern aber zeitnah mit einer Rückkehr auf einen Wachstumskurs.
Konzern trotz Umsatzrückgang in komplexem und volatilem Marktumfeld gut aufgestellt
Während des Berichtszeitraums von Januar bis Juni 2024 hat Longi einen Umsatz von rund 5,0 Mrd. Euro (38,53 Mrd. Yuan) erwirtschaftet. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein deutlicher Rückgang von rund 40 Prozent (1 HJ 23: rd. 8,4 Mrd. Euro / 64,65 Mrd. Yuan).
Die Auslieferungen an Siliziumwafern erreichten in den ersten sechs Monaten 2024 eine Größenordnung von 44,44 GW (21,96 GW extern verkauft), der Zellverkauf lag bei 2,66 GW extern und die Modullieferungen beziffert Longi mit 31,34 GW. Im ersten Halbjahr 2023 hatte Longi noch Wafer mit einer Leistung von 52,1 GW ausgeliefert, davon rund 23 GW für externe Verkäufe. Die Modullieferungen lagen im ersten Halbjahr 2023 bei 26,6 GW.
Longi sieht sich angesichts der erzielten Ergebnisse und seines Produktportfolios trotz des Umsatzrückgangs in einem komplexen und volatilen Marktumfeld insgesamt gut aufgestellt. Das Unternehmen habe seine starke Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit an den Markt bewiesen, so Longi. Auf die künftige Entwicklung des Konzerns blickt der Longi Vorsitzende Baoshen Zhong daher optimistisch: „Longi hatte Anfang 2023 eine klare Richtung und führte eine Reihe von Planungen durch. Bis 2025 wird unser Unternehmen als erstes wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren und vor der PV-Branche in eine Erholungsphase eintreten“, so Zhong.
Europa bleibt weiterhin Hauptexportmarkt für chinesische Solarmodule
Im ersten Halbjahr 2024 hat die starke Wachstumsdynamik auf dem nationalen bzw. internationalen PV-Markt angehalten. Longi verweist für China auf die Daten der National Energy Administration (NEA). Demnach lagen die PV-Installationen in China in der ersten Jahreshälfte bei 102,48 GW, was einem Anstieg von 30,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Auch mit Blick auf die chinesischen Exportraten, die in der ersten Jahreshälfte um fast 20 Prozent gestiegen sind, sieht Longi die Entwicklung in der ersten Jahreshälfte positiv. Europa bleibt dabei weiterhin der größte Exportmarkt für chinesische Module. Pakistan, Indien und Saudi-Arabien sind inzwischen die zweit-, viert- bzw. fünftgrößten Exportmärkte für chinesische Module. Angesichts der kontinuierlichen Marktveränderungen in der Photovoltaikindustrie habe Longi in der ersten Jahreshälfte in der Region Asien-Pazifik einen deutlichen Anstieg des Verkaufsvolumens von über 140 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen können, so Longi.
Rückkontakttechnologie solide Grundlage für Erholung an Spitze der Branche
Seine Marktposition gefestigt sieht Longi auch durch die führende Rolle des Unternehmens auf dem Gebiet der bereits stark nachgefragten Rückkontakt-Produktlinie. Insbesondere die HPBC 2.0 Rückkontakttechnologie der nächsten Generation und die damit verbundenen Produktserien werden bis 2025 eine Kapazität von ca. 50 GW erreichen, was eine solide Grundlage für eine Erholung an der Spitze der Branche biete, so Longi.
Quelle: IWR Online
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