Solarspeicher-Förderung: Solarbranche von Gabriel enttäuscht
Berlin – Wie der Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) mitteilt, will Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) das Förderprogramm für Solarstromspeicher zum Jahresende abschaffen.
Dies gehe aus einem aktuellen Schreiben an den Wirtschaftsausschuss im Bundestag hervor, so der BSW-Solar. Der Verband, der sich in den vergangenen Jahren intensiv für die Speicherung von Solarstrom und das dazugehörige Förderprogramm eingesetzt hatte, zeigt sich enttäuscht.
Solarbranche: Bundestag soll Speicherförderprogramm um drei Jahre verlängern
Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar, erklärte: „Wir sind enttäuscht und ohne Verständnis für diese Entscheidung. Der weitere Erfolg der Energiewende ist auf den Ausbau von Speichern dringend angewiesen. Sie sind ein Herzstück der Energiewende.“ Der Zusammenschluss führender Speicher- und Solaranbieter rufe die Abgeordneten des Bundestags dazu auf, sich für eine einmalige Verlängerung des Speicherförderprogramms um drei Jahre einzusetzen.
Der damalige Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) hatte das Marktanreizprogramm für Solarstromspeicher 2013 gestartet. Seither wurde in den vergangenen drei Jahren in Deutschland ein neuer Industriezweig aufgebaut. Die staatliche Förderung löste das Siebenfache an privaten Investitionen aus und war eine wichtige Stütze des Solarmarkts. Im Zusammenhang mit über 10.000 geförderten Speichersystemen sanken die Preise für Hausspeicher laut BSW-Solar um 25 Prozent. Dennoch rechnen sich die Speicher ohne Förderung bislang noch nicht.
Gemachte Fehler bei der Photovoltaik nicht wiederholen
Körnig: „Wir haben mit dem Speicherprogramm erste Etappenziele bei der Kostensenkung erreicht, wir brauchen aber noch zeitlich begrenzte Anreize für den zweiten Teil der Wegstrecke zur Wettbewerbsfähigkeit. Ein Auslaufen des Programms zum jetzigen Zeitpunkt kann die Markteinführung von Speichern um entscheidende Jahre zurückwerfen, die Energiewende insgesamt und Deutschlands Systemführerschaft auf einem der größten Zukunftsmärkte gefährden. Die bei der Photovoltaik gemachten Fehler dürfen sich hier nicht wiederholen! Das vom Bundestag vorgegebene Ziel, Solarstromspeicher in den Markt einzuführen, dürfte durch einen vorzeitigen Programmstopp deutlich verfehlt werden.“
Auch die Regierungsgutachter der RWTH Aachen hatten sich zuvor klar für eine Fortsetzung und sogar für eine Erweiterung des Förderprogramms für stationäre Solarstromspeicher ausgesprochen. Diese sei notwendig, um noch anspruchsvollere technische Standards bei der weiteren Markteinführung von Speichern zu setzen, eine optimale Integration ins Energiesystem zu sichern und auch im Falle verzögerten Netzausbaus mit Hilfe von Speichern die Energiewende nicht zu gefährden. Eine Fortsetzung des Förderprogramms für Batteriespeicher würde den Steuerzahler nach Angaben des Verbands jährlich rund 25 Millionen Euro kosten.
Quelle: IWR Online
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