29.05.2007, 16:20 Uhr

Spatenstich für Wasserstoffgewinnung an der Kläranlage Bottrop

Bottrop - In der Kläranlage Bottrop (NRW) soll in einem neuartigen Verfahren Faulgas großtechnisch zu gasförmigem Wasserstoff aufbereitet werden. Ziel des Vorhabens ist es, die Entwicklung der Wasserstoffinfrastruktur voranzutreiben und damit die Markteinführung von Brennstoffzellen zu beschleunigen.
"Dieses Projekt zur energetischen Optimierung der Kläranlage Bottrop dient nicht nur dazu, aus den anfallenden Faulgasen der Kläranlage Erdgas in hoher Qualität herzustellen, sondern auch darauf aufbauend den immer bedeutender werdenden Energieträger Wasserstoff in nennenswertem Anteil zu erzeugen. Dies ist ein weiterer Meilenstein beim Aufbau einer dezentralen Wasserstoffinfrastruktur in Nordrhein-Westfalen von der Erzeugung des Wasserstoffs bis zu seiner energetischen Nutzung", sagte NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben heute beim ersten Spatenstich für das aktuelle Vorhaben der Emschergenossenschaft in Kooperation mit der Stadt Bottrop. Das Land NRW und die Europäische Union unterstützen das Pilotprojekt "EuWak - Erdgas und Wasserstoff aus Kläranlagen" mit rund 1,2 Mio. Euro. Die Gesamtkosten liegen bei rund 3,7 Mio. Euro.
Die Kläranlage der Emschergenossenschaft verfügt über eine der bundesweit größten Klärschlammbehandlungskapazitäten. Es ist vorgesehen, einen Teil des Faulgases, das derzeit über drei baugleiche Gasmotoren zur Kraft-Wärme-Kopplung genutzt wird, abzuzweigen und zu "Erdgas" sowie in einem weiteren Schritt zu Wasserstoff aufzubereiten. Dieser soll dann zu einem nahe gelegenen Schulzentrum geleitet und in einem Blockheizkraftwerk eingesetzt werden, um das Zentrum inklusive des dortigen Schwimmbades mit Strom und Wärme zu versorgen. Mit dem verbleibenden Erdgas sollen Erdgasfahrzeuge aus dem Fuhrpark der Emschergenossenschaft betankt werden.
Der Standort Kläranlage könne als wichtiger Wegbereiter zur Einführung einer regenerativen Wasserstoff-Infrastruktur fungieren. Dieses Pilotprojekt soll eine allgemein verwendbare Verfahrenstechnik liefern. Diese könne dann auf alle gleichartigen Anlagen übertragen werden und biete ein Marktpotenzial für nordrhein-westfälische Entwicklungsunternehmen und Anlagenbauer, so Ministerin Thoben abschließend.
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Quelle: iwr, stromtarife /29.05.2007/