02.06.2016, 10:43 Uhr

Strombörse: Spotmarktpreise sinken, Terminmarktpreise steigen im Mai

Münster – Der Strompreis zur kurzfristigen Lieferung an der Börse dreht im Mai 2016 erneut ins Minus und notiert nun wieder nahe am 14-Jahres-Tief von Februar. Erneut bergauf geht es dagegen für die Strompreise am Terminmarkt.

Im Marktgebiet Deutschland/Österreich lag der durchschnittliche Börsenpreis für eine Kilowattstunde (kWh) Grundlaststrom im Day-ahead-Handel im Mai 2016 bei 2,25 Cent. Damit notiert der Strompreis nur noch knapp über dem 14-Jahres-Tief von 2,20 Cent, welches er im Februar 2016 markiert hatte.

Spotmarkt-Strompreis sinkt um sieben Prozent

Am Spotmarkt der Epex Spot beläuft sich der mittlere Strompreis für Grundlaststrom in Deutschland im Day-ahead-Handel im Mai 2016 auf 2,25 Cent/kWh. Gegenüber dem April 2016 hat der Grundlastpreis damit um 7,0 Prozent nachgegeben (April 2016: 2,42 Cent/kWh). Auch der Preis für Spitzenlaststrom (Stromlieferung für die Zeit von 8:00 bis 20:00 Uhr) fällt im Mai 2016. Der Preis gibt um 9,3 Prozent auf 2,23 Cent/kWh nach (April 2016: 2,46 Cent/kWh).

Auch mit Blick auf die letzten zwölf Monate geben die Strompreise weiter deutlich nach. Gegenüber dem Mai 2015 (2,54 Cent/kWh) sinkt der Preis für Grundlaststrom um 11,4 Prozent. Mit 14,9 Prozent fällt der Preis für Spitzenlaststrom sogar noch stärker (Mai 2015: 2,62 Cent/kWh). Nach der Berechnungsmethode der Epex Spot, bei der die Preise der Wochenendtage für die Kalkulation unberücksichtigt bleiben, lag der mittlere Preis für Spitzenlaststrom im Mai 2016 bei 2,89 Cent/kWh.

Strompreise in Frankreich und der Schweiz sinken weiter

In den Nachbarländern Frankreich und der Schweiz zeigt sich ein ähnliches Bild. In Frankreich gibt der Strompreis am Spotmarkt um 4,7 Prozent auf 2,43 Cent/kWh nach (April 2016: 2,55 Cent/kWh). In der Schweiz verbilligt sich Strom um 6,3 Prozent auf 2,37 Cent je kWh (April 2016: 2,53 Cent/kWh) und kostet damit weniger als in Frankreich.

Terminmarktpreis für Strom zieht weiter an

Weiter aufwärts geht es dagegen am Terminmarkt für Strom: Der mittlere Terminmarktpreis für Grundlaststrom zur Lieferung im Jahr 2017 ist im Mai 2016 um 5,8 Prozent auf 2,49 Cent/kWh gestiegen. Bereits im April war der Preis um rund sieben Prozent geklettert, das war der stärkste Anstieg seit Fukushima. Dennoch notiert der Preis für Stromlieferungen in der Zukunft weiter deutlich unter dem Niveau des Vorjahres. Gegenüber dem Mai 2015 sinkt der Terminmarktpreis um 21,3 Prozent (Mai 2015: 3,16 Cent/kWh)

An den Strombörsen wird derzeit das Lieferjahr 2018 am günstigen gehandelt. Marktteilnehmer können sich für 2,59 Cent je kWh mit Strom eindecken. Etwas teurer ist das Lieferjahr 2017 (2,63 Cent/kWh). Auch die Preise für die weiteren Lieferperioden bewegen sich auf dem Niveau des Lieferjahres 2018. Mit 2,86 Cent/kWh ist Grundlaststrom zur Lieferung im Jahr 2022 derzeit der teuerste. (Abrechnungspreise vom 31.05.2016).

Termin- und Spotmarkt an der Strombörse:

Am Spotmarkt der Strombörse werden kurzfristige Stromkontingente gehandelt (selbiger Tag = Intraday oder für den nächsten Tag = day-ahead). Am Terminmarkt werden dagegen längerfristige Stromeinkäufe getätigt. Stromhändler und Großabnehmer können dort Strom zur Lieferung in den nächsten Jahren einkaufen.

Quelle: IWR Online

© IWR, 2016