Studie: Bedeutung von Batteriespeichern im Strommarkt steigt
Berlin - Batteriespeicher helfen, Spannung und Frequenz im Stromnetz konstant zu halten, Engpässe abzufedern und sie können so eine Abregelung erneuerbarer Energien verhindern. Eine neue Studie zeigt nun, dass diese Batterien im zukünftigen Strommarkt eine zunehmend zentrale Rolle spielen werden.
Die heute in Berlin vorgestellte Kurzstudie der Forschungsstelle für Energienetze und Energiespeicher (FENES) im Auftrag des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE) und der Hannover Messe unterstreicht den positiven Beitrag dezentraler Batteriespeicher zur Integration erneuerbarer Energie in das Stromsystem.
Auch dezentrale Batteriespeicher für stabilen Netzbetrieb wichtig
Prof. Dr.-Ing. Michael Sterner von der Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) und Autor der Studie sagt: „Batteriekraftwerke stellen bereits heute Regelleistung bereit, die bisher maßgeblich von konventionellen Kraftwerken erbracht wurde. Auch dezentrale Batteriespeicher sind in Kürze soweit und können einzeln oder im Verbund Verantwortung für einen stabilen Netzbetrieb übernehmen.“ Um das vorhandene Potenzial zu erschließen, seien jedoch die Rahmenbedingungen entsprechend anzupassen, so der Experte.
BEE: Batteriespeicher stärker auf Systemdienlichkeit auslegen
„Dezentrale Batterien tragen künftig zu einem stabilen Stromnetz bei. Sie ergänzen den Wind- und Solarstrom und helfen konventionelle Must-run Kraftwerke abzulösen“, so Dr. Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE). Schon jetzt nutzen laut BEE mehr als 15.000 Haushalte in Deutschland mit Hilfe intelligenter Speicher Solarstrom auch bei Dunkelheit.
Für den künftigen Strommarkt sollten dezentrale Batteriespeicher laut BEE als wichtige Flexibilitätsoption noch stärker als bisher auf Systemdienlichkeit ausgelegt werden. Damit könnten die dezentralen Batteriespeicher auch einen wichtigen Beitrag zur gesicherten Leistung erbringen. „Nun müssen die relevanten Märkte für Systemdienstleistungen geöffnet werden, um den vollen Wert der Batteriespeicher für Wirtschaft und Haushalte zu heben“, sagt Falk.
Speicher-Preise purzeln, Förderung lässt Nachfrage steigen
Benjamin Low, Abteilungsleiter Energy bei der Hannover Messe betont, dass die Batterieforschung in den letzten fünf Jahren erhebliche Fortschritte gemacht habe, was auf der Hannover Messe (13. Bis 17. April) zu sehen sein wird. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) verweist darauf, dass die Preise von Batteriespeichern im letzten Jahr um durchschnittlich 25 Prozent gesunken seien. „Eigenverbrauch und netzdienliches Speichern von Solarstrom passen zusammen. Die im Batterieförderprogramm der Bundesregierung festgelegte Netzdienlichkeit sollte fortgeschrieben und weiterentwickelt werden“, sagt Prof. Dr.-Ing. Bernd Engel, Sprecher der Arbeitsgruppe Netzfragen im Bundesverband Solarwirtschaft (BSW). Seit Mai 2013 werden kleine Batteriespeicheranlagen durch ein Programm der KfW-Bank gefördert, das bereits Anreize zur Netzdienlichkeit enthält. Dadurch sei die Nachfrage nach Speichern sprunghaft gestiegen.
Quelle: IWR Online
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