14.01.2014, 14:30 Uhr

Südkorea bremst Atomenergie aus

Münster - Ein handfester Skandal mit gefälschten Ersatzteilen in Kernkraftanlagen hat das politische Vertrauen in die südkoreanische Atomindustrie tief erschüttert. Die Regierung in Seoul will jetzt handeln.

Als im Jahr 2012 bekannt wurde, dass gefälschte Zertifikate für mehrere Tausend Ersatzteile im Umlauf waren, wurden aus Sorge über die Sicherheit der südkoreanische Kernkraftwerke in Windeseile mehrere Atomkraftwerke vom Netz genommen (IWR-Online berichtete). Jetzt hat die Regierung in Seoul offiziell eine Änderung ihrer Energiepolitik bekannt gegeben.

Ausbau der Atomenergie wird in Südkorea korrigiert

Der Anteil des Atomstroms in Südkorea an der Stromversorgung soll bis 2035 auf 29 Prozent fallen. Ursprünglich sah der Regierungsplan vor, dass der Kernenergie-Anteil in Südkorea bis zum Jahr 2030 auf 41 Prozent steigt. Das ursprüngliche Ziel hätte den Zubau von rd. 20 neuen Atomkraftwerken bedeutet.

Südkorea hat alten AKW-Kraftwerksbestand

Wie viele Industrienationen hat auch Südkorea das Problem alternder Kernkraftwerke, die nach und nach ersetzt werden müssen. In Südkorea stehen derzeit 23 Atomkraftwerke. Rund die Hälfte der Kernkraftwerke ist bereits über 25 Jahre alt, das älteste Atomkraftwerk ist seit 1977 am Netz.

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