11.01.2011, 12:22 Uhr

UFOP: Dioxinbildung bei Biodiesel-Produktion "praktisch unmöglich"

Berlin – Nach Aussage der Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) ist die Dioxinbildung bei der Herstellung von Biodiesel "praktisch unmöglich". Die UFOP bezieht sich dabei auf die laufende Berichterstattung über die möglicherweise gesetzeswidrige Beimischung von verseuchten Fetten bei der Futtermittel-Produktion. Medienberichten zufolge solle das niedersächsische Unternehmen Harles & Jentzsch Reste aus der Biodieselherstellung von einem holländischen Händler aufgekauft und zu Futtermittel weiterverarbeitet haben. Durch die Verfütterung des belasteten Futtermittels sei das Dioxin dann in die Eier gelangt. Die von dem holländischen Unternehmen weiterverkaufte Mischfettsäure stammte den Berichten zufolge von der Petrotec AG aus Borken. Petrotec produziert Biodioesel insbesondere aus Altspeisefetten.

In Deutschland spiele die Produktion von Biodiesel aus gebrauchten Altspeisefetten insgesamt eine untergeordnete Rolle, so die UFOP. Überdies sei aufgrund der Ausgangsstoffe und der Reaktionsbedingungen bei der Biodieselherstellung die Dioxinbildung "praktisch unmöglich". Die Verbraucherorganisation Foodwatch weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der Dioxineintrag höchstwahrscheinlich auf ein Pflanzenschutzmittel zurückzuführen sei und Dioxin nicht bei Erhitzungsvorgängen entstehen würde.

Nach den Negativmeldungen der letzten Wochen von Dioxin verseuchten Futtermitteln im Zusammenhang mit der Produktion von Biodiesel will die UFOP einer negativen Imagebildung von Biodiesel entgegentreten. Die UFOP spricht sich in diesem Zusammenhang für eine notwendige Modifikation der Kontrollintensität und für höhere Anforderungen an entsprechende Entsorgungsunternehmen aus.

Aus aktuellem Anlass hat der Verbraucherausschuss des Bundestags für den heutigen Dienstag eine Sondersitzung zum Dioxin-Skandal einberufen.

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