26.02.2008, 09:03 Uhr

Umweltminister Gabriel für neue Kraftwerke - RWE Power und OSRAM starten erstes gemeinsames CDM-Projekt

Münster - Bei den Düsseldorfer WAZ-Wirtschaftsgesprächen haben Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, EnBW-Vorstandschef Hans-Peter Villis und Klaus Müller, Vorstand der NRW-Verbraucherzentrale über steigende Energiepreise diskutiert. Gabriel sprach sich dabei für mehr Erzeugungskapazitäten in Deutschland aus. Dies könne auch den Bau weiterer Kohlekraftwerke bedeuten. Dies berichtet das Handelsblatt. Zur Zeit werde eine verhängnisvolle Debatte geführt, so Gabriel zur Diskussion um den Bau neuer Kraftwerke. Es sei eine Illusion, davon auszugehen, dass ein nicht gebautes Kohlekraftwerk zu CO2-Einsparungen führe. Neue Kohlekraftwerke beeinflussten nur den Preis der CO2-Emissionen, aber nicht deren Menge, zitiert das Handelsblatt Sigmar Gabriel. Die jüngsten Strompreiserhöhungen hätten mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien fast nichts und mit Kraft-Wärme-Kopplung gar nichts zu tun, so der Umweltminister weiter. Er machte erneut die Stromkonzerne für die hohen Energiepreise in Deutschland verantwortlich. EnBW-Chef Villis sprach sich in diesem Rahmen gegen einen Ausstieg aus der Kernenergie aus. Die Kernkraft könne in Deutschland nicht ersetzt werden, da dies den Industriestandort Deutschland gefährde.
RWE Power und OSRAM starten erstes gemeinsames CDM-Projekt
RWE Power und OSRAM starten gemeinsam ein erstes Energieeffizienzprojekt in Indien. In der Region Vishakhapatnam werden OSRAM Energiesparlampen an rd. 700.000 Haushalte verteilt. Finanziert wird dieses Projekt ausschließlich über CO2-Zertifikate im Rahmen des auf dem Kyoto-Abkommen basierenden Clean Development Mechanism (CDM) zur Reduzierung von CO2-Emissionen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Die Verteilung der Energiesparlampen erfolgt durch den lokalen Stromversorger in Kooperation mit Self-Help-Groups. Parallel werden die herkömmlichen Glühlampen eingesammelt und einem umweltgerechten Recycling zugeführt. Insgesamt können nach RWE-Angaben mit diesem Projekt bis zu 400.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Indien biete sich für dieses Vorhaben an, weil die mit der Stromerzeugung verbundenen CO2-Emissionen relativ hoch sind. OSRAM hatte im Februar 2007 als erster Lichthersteller von den Vereinten Nationen eine neue Methodik genehmigt bekommen, welche es ermöglicht, energieeffiziente Projekte im Bereich Beleuchtung unter dem CDM-Modell durchzuführen. Dies bietet die Chance, dass in den kommenden Jahren in Entwicklungs- und Schwellenländern - vor allem in Afrika und Asien - viele Millionen Glühlampen im Verhältnis 1:1 gegen Energiesparlampen ausgetauscht werden und Handel mit den daraus gewonnenen CO2-Zertifikaten betrieben wird, teilte RWE mit.
Russland und Serbien schließen Abkommen über Gaspipeline
Russland und Serbien haben ein Abkommen über den gemeinsamen Bau der 400 km langen Gaspipeline South Stream durch Serbien unterzeichnet. Serbien erwartet sich von der Pipeline mit einer Jahreskapazität von mindestens 10 Mrd. Kubikmeter Erdgas gesicherte und billigere Importe russischen Gases. Hauptpartner Russlands beim Bau der Pipeline ist der italienische Energiekonzern Eni. Das Gas soll Medienberichten zufolge durch das Schwarze Meer über Bulgarien und Serbien in Richtung EU gepumpt werden.
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Quelle: iwr/26.02.08/