03.09.2008, 09:41 Uhr

Vaillant präsentiert neues Bohrverfahren für Wärmepumpen

Bochum/Remscheid – Der Remscheider Heiz- und Klimatechnikspezialist Vaillant hat in Bochum ein weltweit neues Bohrverfahren zur Erschließung von Erdwärme präsentiert. Das Verfahren, das mit Wasserhochdruck arbeitet, wird für die Installation energiesparender und umweltfreundlicher Wärmepumpen eingesetzt.

Gründung der Servicegesellschaft geoSYSTEME GmbH

Gleichzeitig wurde in Bochum die Gründung der Servicegesellschaft Vaillant geoSYSTEME GmbH gefeiert, die das neue Verfahren europaweit vermarkten wird. „Mit der Gründung der Vaillant geoSYSTEME treiben wir unsere Kompetenzen im Bereich Erneuerbare Energien konsequent voran. Der Ausbau unserer Dienstleistungen rund um die Wärmepumpentechnologie ist ein wichtiger Schritt und von hoher strategischer Bedeutung für das Unternehmen“, betonte Vaillant Group Geschäftsführer Ralf-Otto Limbach bei der heutigen Veranstaltung. Gruppenweit verbesserte sich der Umsatz mit umweltfreundlichen Technologien, die auf Basis nachwachsender Rohstoffe arbeiten, von Januar bis Juli 2008 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 21 Prozent auf 76 Mio Euro. Den Umsatz mit Wärmepumpen konnte die Vaillant Group in diesem Zeitraum nach eigenen Angaben um mehr als 30 Prozent steigern. Bohrverfahren geoJETTING: einfacher, schneller und effizienter

Neues Bohrverfahren arbeitet mit Wasserhochdruck

Das neue Bohrverfahren geoJETTING ermöglicht nach Unternehmensangaben sowohl einen schnelleren, einfacheren und damit kostengünstigeren Einbau von Erdwärmesonden als auch den Einsatz auf kleineren Grundstücken, auf denen bislang keine Tiefenbohrungen durchgeführt werden konnten. Anders als bei traditionellen Bohrverfahren arbeitet geoJETTING mit Wasserhochdruck. Dabei werden Tiefenbohrungen mit einem Druck von bis zu 1.000 bar durchgeführt.

Mit Wasserdruck wird das Bodengestein wie mit einer Klinge zerschnitten, nahezu vollständig aufgelöst und mit dem Wasser in die Porenräume des Umgebungsgesteins gepresst. So werden die bei herkömmlichen Bohrverfahren üblichen Schlammemissionen vermieden. Die patentierte Bohrspitze lässt sich nach der Bohrung durch das Bohrgestänge hindurch bergen. Dadurch wird ein Direkteinbau von Erdwärmetauschern in den gleichzeitig als Schutzverrohrung dienenden Bohrstrang ermöglicht; ein Arbeitsgang wird so komplett eingespart. Gleichzeitig sind durch einen schwenkbaren Bohrarm erstmals auch Schrägbohrungen möglich, ohne dass eine neue Bohrung angesetzt werden muss. Mitte Juni dieses Jahres erhielt geoJETTING den Ruhr2030 Award des Initiativkreises Ruhrgebiet für herausragende innovative Entwicklungen. Professor Dr. Rolf Bracke, Vorstand des Geothermiezentrums an der Hochschule Bochum, hat das Verfahren mit seinem Team in vierjähriger Arbeit entwickelt.

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