Wie die Dena den Biomethan-Handel vereinfacht
Berlin – Der grenzüberschreitende Handel mit Biomethan zwischen Deutschland und Dänemark wird künftig einfacher. Das erklärten die Deutsche Energie-Agentur (Dena) und der dänische Strom- und Gasnetzbetreiber Energinet. Es geht um die gegenseitige Anerkennung von Nachweisen.
Die Dena und Energinet haben eine engere Kooperation angekündigt. Beide Unternehmen werden in Kürze eine Vereinbarung abschließen, die eine gegenseitige Anerkennung von Biomethannachweisen aus beiden Ländern vorsieht. Ziel ist es, diesen Biomethan-Handel in ganz Europa zu vereinfachen.
Dena und Energinet greifen EU-Ziel auf
Die Dena betreibt seit 2011 das Biogasregister Deutschland, Energinet ein Biogasregister für Dänemark. Für Kunden beider Register vereinfacht sich damit der grenzüberschreitende Transfer des nahezu CO2-neutralen Biomethans, das zur Erzeugung von Strom und Wärme oder als Treibstoff genutzt werden kann. Dena-Geschäftsführerin Kristina Haverkamp erklärte: „Die Europäische Kommission strebt eine Vereinfachung des grenzüberschreitenden Handels von erneuerbaren Gasen durch die Schaffung von Biogasregistern in allen Mitgliedsstaaten an.“ Mit der geplanten Kooperation zwischen der Dena und Energinet greife man dieses Ziel auf. Unternehmen aus beiden Ländern würden künftig die Möglichkeit haben, Biomethannachweise einfach und transparent auszutauschen, so Haverkamp.
Torben Brabo, Senior Vice President der Gassparte von Energinet, bezeichnete die Harmonisierung des europäischen Biomethanmarkts als ein wichtiges strategisches Ziel, an dem man gemeinsam mit der Dena und anderen europäischen Akteuren im Rahmen der Initiative European Renewable Gas Registry (ERGaR) kontinuierlich arbeite.
Deutsch-dänische Biomethan-Kooperation ist nur der Anfang
Der Aufbau eines gemeinsamen europäischen Biomethanmarktes war eines der Leitthemen der 3. Europäischen Biomethan-Konferenz (EBC) in Berlin. Im Mittelpunkt stand der Vorschlag der Europäischen Kommission zur Änderung und Verlängerung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie, teilte die Dena mit.
Bisher gibt es beim grenzüberschreitenden Handel mit Biomethan noch diverse Hürden. So ist die länderübergreifende Nachweisführung oft schwierig, da noch nicht in allen Mitgliedsstaaten Register etabliert wurden und die bestehenden nationalen Biogasregister nicht aufeinander abgestimmt sind. Bei der EBC wurde der Plan zur Errichtung eines Europäischen Biogasregisters, des ERGaR, vorgestellt, das den Handel von Biomethannachweisen zwischen den Mitgliedsstaaten standardisieren und transparenter machen soll.
Quelle: IWR Online
© IWR, 2017