Wie Siemens die Kosten für Offshore-Windstrom senken will
Hamburg – Geht es um Offshore-Windenergie, kommt man an Siemens nicht vorbei. Jetzt will der Konzern diese Art der Stromgewinnung bezüglich Effizienz und Wirtschaftlichkeit weiter steigern. Mit welchen Konzepten das genau gelingen kann, will das Unternehmen aus Erlangen Anfang März auf der "EWEA Offshore 2015" in Kopenhagen präsentieren. Einen Fingerzeig hat Siemens bereits im Vorfeld gegeben.
Um eine gesteigerte Wirtschaftlichkeit in der Offshore-Windkraft zu erreichen, setzt das Unternehmen auf Weiterentwicklungen bei der Windturbinentechnologie, auf wichtige Innovationen zur Reduzierung der Netzanschlusskosten und auf neuartige Logistikkonzepte zur Wartung von Windturbinen. Der Windstrom vom Meer soll schon in wenigen Jahren weniger als 10 Cent pro Kilowattstunde (kWh) kosten.
Höhere Erträge – Minimierung des Risikos
Bereits 2020 will Siemens Technologie bereitstellen, die zusammen mit Verbesserungen bei den Fundamenten ein LCOE-Niveau (Levelised Cost of Energy) von unter 10 Cent pro kWh ermöglicht. Um dieses Ziel zu erreichen, hat Siemens gleich mehrere Aspekte im Fokus: Das Unternehmen wird auf der Messe in Kopenhagen eine Weiterentwicklung seiner Offshore-Windturbinentechnik vorstellen. Dazu zählt eine überarbeitete Offshore-Anlage, mit der Kunden höhere Erträge erzielen und zugleich ihre Risiken bei Offshore-Projekten senken.
Verbesserung der Flexibilität
Darüber hinaus setzt das Unternehmen beim Transport der Energie an Land an. Die bisher erforderlichen Hochspannungs-Wechselstrom-Umspannplattformen können künftig durch die neue Netzanbindungslösung von Siemens in Wechselstrom-Technik ersetzt werden, die als dezentrales Übertragungssystem installiert wird. Durch einen Fokus auf die elektrischen Hauptkomponenten und die Reduzierung von Nebenanlagen, hat Siemens die Übertragungsmodule so leicht gestaltet, dass sie zusammen mit den Windenergieanlagen auf deren Offshore-Fundamenten installiert werden können. Diese umweltfreundliche Lösung sorgt für erhebliche Einsparungen hinsichtlich Größe, Gewicht und Kosten - gleichzeitig verbessert sie die Flexibilität des Kunden.
Neuartige Spezialschiffe
Für den Betrieb der Offshore-Anlagen zeigt Siemens kostensenkende Lösungen: Neuartige Spezialschiffe, so genannte „Service Operation Vessels“ (SOVs), sind Teil eines Logistikkonzepts, mit dem Techniker stets wochenlang vor Ort sind und die Windenergieanlagen auch bei hohem Wellengang sicher betreten können: Weil weniger Zeit für die Anfahrtswege aufgewendet wird, bieten die SOVs einen effizienteren Wartungsbetrieb und damit erhebliche Vorteile bei der Verfügbarkeit von Offshore-Windenergieanlagen.
Quelle: IWR Online
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