21.11.2011, 08:54 Uhr

Wochenrückblick: RENIXX fällt, Vergütungsdiskussion belastet PV-Titel

Münster - Die erneute Diskussion um eine mögliche Senkung der Einspeisevergütung für PV-Strom in Deutschland hat die Solaraktien in der vergangenen Woche belastet und den regenerativen Aktienindex für erneuerbare Energien RENIXX World mit nach unten gezogen. Das Börsenbarometer hat um 7,6 Prozent (-20,65 Punkte) auf 251,35 Punkte nachgegeben, dem niedrigsten Niveau seit März 2003. Während gesamtwirtschaftlich weiterhin die europäische Schuldenkrise das Geschehen bestimmt, steht in der Branche der regenerativen Energien die Debatte um die Kosten der Energiewende in Deutschland und perspektivisch in anderen Staaten im Fokus. Neben der wieder angestachelten Solardebatte wurde z.B. auch über den Netzausbau für die Offshore-Windenergie diskutiert.

Hanwha SolarOne, Suzlon und die deutschen PV-Titel am Indexende

Heftige Wochenverluste stellten sich sowohl für den chinesischen Solarmodul-Hersteller Hanwha SolarOne wie auch für den indischen WEA-Produzenten Suzlon ein. Während für den Produzenten Hanwha SolarOne, der in dieser Woche Quartalszahlen vorlegen will, Unklarheit über die Gründe des Kurzsturzes herrschte, hatte bei Suzlon eine Gründungsfirma ein Aktienpaket verkauft. Samanvaya Holdings, Teil des Suzlon-Inhaber-Konglomerats von Suzlon-CEO Tulsi Tanti, habe Medienberichten zufolge den Anteil an Suzlon von 3,94 auf 1,86 Prozent reduziert. Diese Maßnahme sei notwendig geworden, um die Rückzahlungen für ausländische Bonds zu sichern. Diese Aufwendungen wären wegen der schwachen Entwicklung der Rupie stark gestiegen. SolarWorld und SMA verlieren ebenso wie Centrotherm. Diese Titel haben besonders unter den aktuellen Plänen von Wirtschaftsminister Rösler gelitten, der eine Begrenzung des Förderumfangs für Solaranlagen in Deutschland auf eine Gesamtleistung von 1.000 MW pro Jahr anstrebt. Verglichen mit 7.400 MW im Rekordjahr 2010 und prognostizierten 5.000 MW im laufenden Jahr würde dies ein herber Einschnitt sein. Bezüglich des Ausbaus der Offshore-Windenergie sorgte ein Warnschreiben des Netzbetreibers Tennet an die Bundesregierung für Aufsehen. Die Errichtung von Anschlüssen sei "in der bisherigen Form nicht länger möglich", hieß es darin laut Medienberichten. Der Chef der Windenergie-Agentur WAB, Ronny Meyer, sieht diese Herausforderung positiv. Kapazitätsengpässe seien als Chance für den Markt zu sehen. Im Übrigen sei der benötigte seeseitige Netzausbau für Offshore-Wind seit langem klar.

US-Titel an der Spitze

Gefragt waren nordamerikanische Aktien aus der erneuerbare Energien Branche. American Superconductor, Ormat, First Solar und Alterra Power heben sich positiv vom RENIXX-Durchschnitt ab. Für American Superconductor lagen nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen in der Vorwoche keine weiteren Meldungen vor. First Solar teilte mit, inzwischen bislang insgesamt etwa 66 Mio. PV-Module mit einer Gesamtleistung von 5 GW produziert zu haben, dies entspricht der gesamten installierten Leistung, die für Deutschland in 2011 erwartet wird.

RENIXX fällt zum Wochenstart unter 250 Punkte

In den heutigen Handel ist der RENIXX schwach gestartet und unter die Marke von 250 Punkten zurückgefallen (Stand 08:44 Uhr). Aktien des taiwanesischen Solarzellen-Produzenten Motech fallen deutlich.

Finanzen sowie zum Aktien-Index für erneuerbare Energien RENIXX World(ISIN: DE000RENX014/WKN: RENX01):

RENIXX-Aktienindex für erneuerbare Energien, Online-Kurse und Charts, Börsen-Stammdaten, Original-Pressemeldungen, Kursverlauf ab 2002


© IWR, 2011