26.11.2014, 10:33 Uhr

Wie das Schneekugel-Prinzip Solarzellen optimiert

Freiburg – Eine österreichische Material- und Solarforscherin hat sich des Prinzips der Miniatur-Schneekugeln bedient, um Solarzellen effizienter zu machen. Nun optimiert die Österreicherin das daraus entwickelte neue Beschichtungs-Verfahren in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg.

Die bekannten Schneekugeln wurden im 19. Jahrhundert in Wien erfunden und haben nun die Materialforscherin Dr. Angelika Basch von der FH Oberösterreich in Graz zu einem innovativen Beschichtungsverfahren für Solarzellen inspiriert. Ähnlich wie das Prinzip dieser Schneekugeln, in denen sich kleine Partikel befinden, die beim Schütteln aufwirbeln und sich dann wie Schnee langsam wieder absetzen, funktioniert das neue Snow Globe Coating, durch das die Solarzellen letztendlich mehr Licht aufnehmen können.

Beschichtung frei von Bindemitteln

Wie das Fraunhofer ISE mitteilt, werden bei dem Snow Globe Coating Partikel aus Titandioxid, einem weißen Material mit hoher Brechzahl, fein verteilt in einer Flüssigkeit durch Gravitation zum Absinken gebracht. Nach dem Trocknen bleibe eine Schicht zurück, die im Gegensatz zu herkömmlicher Farbe frei von Bindemitteln und somit hoch reflektierend sei. Wird dieses Beschichtungsverfahren auf der Rückseite von Solarzellen angewandt, können diese noch mehr Sonnenlicht aufnehmen und in Strom umwandeln, so die Experten aus Freiburg.

Eine der zehn besten Erfindungen in Österreich 2013

Das von Basch entwickelte Verfahren war für den österreichischen Inventum Award "Erfindung des Jahres" 2013 nominiert und kam unter die Top Ten. Das Snow Globe Coating wird zurzeit in einer Kooperation mit dem Fraunhofer ISE von Dr. Jan Christoph Goldschmidt und seinem Team an Siliziumsolarzellen getestet. Die Resultate zeigen, dass oft eine simple Methode, wie Snow Globe Coating, das mit einfachsten Labormitteln durchgeführt wird, zu erheblichen Verbesserungen der Effizienz von Solarzellen führen kann. Das deutsch-österreichische Forscherteam plant, diesen vielversprechenden Ansatz mit Unterstützung von Partnern auch in Zukunft weiter zu entwickeln.

Quelle: IWR Online
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