11.12.2015, 11:30 Uhr

Simbabwes erste Solarkraftwerke in den Startlöchern

Munyati, Simbabwe – In Simbabwe im südlichen Afrika entstehen die ersten drei großen Freiflächen-Solaranlagen des Landes. Es geht um riesige Anlagen mit zusammen 300 Megawatt Leistung. Die Module dafür kommen unter anderem aus China.

Der chinesische Photovoltaik(PV)-Modulhersteller Ja Solar hat nun den Auftrag über die Lieferung von 100 Megawatt (MW) Modulen für eines dieser Solarkraftwerke erhalten. Ja Solar liefert seine PV-Module an die China MCC17 Group, die eines der drei Solarprojekte in Simbabwe realisiert.

China MCC17 Group gewinnt Solar-Ausschreibung und beauftragt Ja Solar

Die beiden weiteren Projekte werden von ZTE bzw. Intratrek Zimbabwe umgesetzt. Nach Angaben der Behörden in Simbabwe werden die Anlagen in Munyati, Insukamini (eine kleine Gemeinde nahe Munyati) sowie in Gwanda, der Hauptstadt der Provinz Matabeleland South nahe Botswana errichtet. Ein Sprecher von Ja Solar sagte, dass die Verhandlungen des Unternehmens mit der Zimbabwe Power Company über die Lieferung von Modulen für das Munyati-Projekt bereits seit Jahresanfang laufen. Demnach habe sich die China MCC17 Group für Ja Solar als exklusiven Modullieferanten entschieden, nachdem sie die Ausschreibung für den Bau des Munyati-Projektes gewonnen hatte.

Solarprojekte im Gesamtwert von weit über 500 Mio. US-Dollar

Der Gesamtwert der Verträge für die PV-Module der drei Projekte beläuft sich laut Ja Solar auf 544 Millionen US-Dollar, von denen 179 Mio. US-Dollar auf Ja Solar entfallen. Mit dem Bau der Projekte soll Ende 2016 oder Anfang 2017 begonnen werden und die Fertigstellung wird für Ende 2017 erwartet.

Wie viele andere Länder in Afrika südlich der Sahara ist auch Simbabwe laut Ja Solar mit akutem Elektrizitätsmangel konfrontiert. Derzeit wird der Großteil der Elektrizität des Landes von einem großen Wärmekraftwerk, drei kleineren Wärmekraftwerken und einem Wasserkraftwerk geliefert. Diese Kraftwerke können den Elektrizitätsbedarf des Landes nicht decken, da fast die Hälfte der Kraftwerksblöcke seit Jahren funktionsunfähig sei. Dies führe in Kombination mit dem einem hohen Strombedarf der Bergbauunternehmen zu umfassenden Stromausfällen im ganzen Land.

Chinesischer Staatspräsident Xi Jinping in Simbabwe

In den vergangenen zwei Jahren hat die Regierung von Simbabwe den Bau von Kraftwerksprojekten beschleunigt, darunter auch die drei großen PV-Freiflächenanlagen. Nach dem Staatsbesuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Simbabwe Anfang Dezember 2015 einigten sich beide Länder über Kooperationen in verschiedenen Sektoren, darunter Handel und Energie.

Xie Jian, Executive President von Ja Solar, erklärte: „Simbabwe war der erste Stopp von Präsident Xi während seines offiziellen Afrikabesuches, und er deutete an, dass beide Länder im Bereich erneuerbarer Energien verstärkt zusammenarbeiten werden. Die Erteilung des Auftrages für die Lieferung von PV-Modulen an das Simbabwe-Projekt ist nicht nur eine Chance für Ja Solar seine Beziehungen zu Simbabwe zu stärken, sondern wir hoffen, dass damit auch das Fundament für die Entwicklung von Beziehungen zu anderen afrikanischen Ländern gelegt wird.“

Quelle: IWR Online

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