26.11.2025 12:05 Uhr

Neun der zehn größten Polysilizium-Hersteller stammen aus China

Neun der zehn größten Polysilizium-Hersteller stammen aus China:Wacker bleibt einziger westlicher Polysilizium-Produzent


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Würzburg - Neun der zehn weltweit größten Polysiliziumhersteller haben ihren Sitz in China. Das geht aus dem Polysilicon Market Outlook 2029 von Bernreuter Research hervor, der die Marktanteile und Produktionskapazitäten der führenden Produzenten analysiert.

Polysilizium ist der wichtigste Rohstoff für die Herstellung von Solarmodulen und eines der zentralen Ausgangsmateriale der Photovoltaikindustrie.

„Die chinesische Polysiliziumindustrie erreichte 2024 einen Anteil von 93,5 Prozent an der globalen Produktion. Diese Dominanz zeigt sich auch im Ranking der weltweit größten Hersteller“, so Johannes Bernreuter, Autor des Polysilicon Market Outlook 2029 und Leiter von Bernreuter Research.

An der Spitze des Rankings stehen seit 2022 die vier chinesischen Unternehmen Tongwei, GCL Technology, Daqo New Energy und Xinte Energy. Zusammen erzielten sie 2024 einen Marktanteil von 65 Prozent. Zudem bauten sie zwei Drittel der neuen Produktionskapazitäten in China zwischen 2020 und 2024 auf. „Daher ist es kein Wunder, dass die Top Vier bis Ende 2024 auch zwei Drittel der riesigen Lagerbestände bei chinesischen Polysiliziumherstellern angehäuft haben“, erklärte Bernreuter.

Der deutsche Chemiekonzern Wacker ist der einzige nicht-chinesische Hersteller unter den Top Ten. Der ehemalige Weltmarktführer von 2016 bis 2019 fiel von Platz fünf 2022 auf Platz acht 2024 zurück. Angesichts der geplanten Konsolidierung der chinesischen Polysiliziumindustrie durch einen Akquisitionsfonds sieht Bernreuter Research gute Chancen, dass Wacker zumindest bis 2027 im Top-Ten-Ranking bleibt. Voraussetzung dafür sei, dass sich der PV-Markt in den USA - dem Hauptzielmarkt für Solarmodule aus nicht-chinesischem Polysilizium - von der harten Linie der Trump-Regierung gegen erneuerbare Energien erholt, so Bernreuter. Zusätzlich könnte Wacker nach Inkrafttreten der EU-Verordnung gegen Zwangsarbeit im Dezember 2027 von einer erhöhten europäischen Nachfrage nach Solarmodulen aus nicht-chinesischem Polysilizium profitieren.

Unter den chinesischen Neueinsteigern haben Qinghai Lihao und Hongyuan Energy die früheren nicht-chinesischen Hersteller Hemlock Semiconductor (USA) und OCI (Südkorea/Malaysia) überholt. Lihao erreichte 2024 Platz fünf, Hongyuan Platz neun und beide Unternehmen setzen auf eine vollständige Wertschöpfungskette von der Polysiliziumproduktion bis zur Modulmontage.

Der Bericht von Bernreuter Research enthält zudem detaillierte Produktionszahlen, Marktanteile und Prognosen zu Polysiliziumpreisen bis 2029.

Quelle: IWR Online
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Themen
Polysilizium, Solarmodule, Photovoltaikindustrie, GCL Technology, Tongwei, Daqo New Energy, Xinte Energy, Wacker