Verkehrswende
EU beschließt weitgehendes Aus für Verbrenner ab 2035
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Brüssel, Belgien - Die EU-Energieminister haben sich nach langem Tauziehen auf ein weitgehendes Aus für den Verbrennungsmotor ab dem Jahr 2035 geeinigt. Der Rat der EU hat dazu gestern (28.03.2023) eine Verordnung zur Festlegung strengerer CO2-Emissionsnormen für neue Pkw und Transporter angenommen.
Ziel der neuen Vorschriften ist eine Verringerung Emissionen des Straßenverkehrs, der den größten Anteil an den verkehrsbedingten Emissionen hat. Zudem soll der Automobilindustrie der richtige Anstoß gegeben werden, sich auf eine emissionsfreie Mobilität zu verlagern, während gleichzeitig eine kontinuierliche Innovation in der Branche gewährleistet wird.
„Ich freue mich, dass die EU mit dem Fit for 55-Paket ihre Versprechen einlöst. Die neuen Vorschriften bieten Chancen für Spitzentechnologien und geben der Industrie den Anstoß, in eine fossilfreie Zukunft zu investieren“, so die schwedische Ministerin für Klima und Umwelt von Schweden Romina Pourmokhtari. Turnusgemäß hat Schweden vom 01. Januar - 30. Juni 2023 den Vorsitz im Ministerrat. Auch EU Kommissionsvize Frans Timmermans begrüßte die Einigung auf Twitter: Die Richtung sei klar: Im Jahr 2035 müssten neue Pkw und Transporter emissionsfrei sein. Dies sei ein wichtiger Beitrag zur Klimaneutralität bis 2050 und ein wichtiger Teil des EU Green Deals.
In der Verordnung sind folgende Zielmarken festgelegt: Reduzierung der CO2-Emissionen um 55 Prozent für neue Pkw und um 50 Prozent für neue Transporter von 2030 bis 2034 gegenüber dem Stand von 2021 sowie um 100 Prozent der CO2-Emissionen für neue Pkw und Transporter ab 2035.
Die Verordnung enthält auch einen Verweis auf E-Fuels. Danach wird die Kommission nach einer Konsultation der Interessengruppen einen Vorschlag für die Zulassung von Fahrzeugen vorlegen, die nach 2035 ausschließlich mit CO2-neutralen Kraftstoffen betrieben werden, und zwar im Einklang mit dem EU-Recht, außerhalb des Geltungsbereichs der Flottenstandards und im Einklang mit dem EU-Ziel der Klimaneutralität. Zudem sieht die Verordnung eine Ausnahmeregelung für Kleinserienhersteller wie z.B. Hersteller von Sportwagen vor, die bis Ende 2035 von der Einhaltung der CO2-Reduktionsziele ausgenommen sind.
Der klimapolitische Sprecher der Grünen im EU-Parlament Michael Bloss sieht den E-Fuels Passus kritisch, da die EU Kommission nun eine für E-Fuels-Only-Verbrenner auf den Weg bringen soll, d.h. Verbrenner, die nachweislich nur mit E-Fuels fahren. Das werde jedoch schwer sein, da E-Fuels und Fossil-Fuels chemisch dasselbe sind und die einzige Möglichkeit zur Unterscheidung darin bestehe, das Alter der Kohlenstoff-Atome zu messen, was extrem aufwändig ist und somit nicht praktikabel wäre, so Bloss.
Quelle: IWR Online
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