08.07.2009, 09:51 Uhr

DLR-Motorsegler Antares hebt in Hamburg mit Brennstoffzelle ab

Hamburg - Gestern startete vom Flughafen Hamburg das weltweit erste pilotengesteuerte, mit Brennstoffzellen startfähige Flugzeug, Antares DLR-H2, des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Die Antares fliegt nach DLR-Angaben völlig CO2-frei und ist wesentlich geräuschärmer als andere vergleichbare Motorsegler. Entwickelt wurde der Antrieb des Flugzeuges im DLR-Institut für Technische Thermodynamik zusammen mit den Projektpartnern Lange Aviation, BASF Fuel Cells und Serenergy (Dänemark). Herzstück der Antares DLR-H2 ist der direkte Antrieb durch eine hocheffiziente Brennstoffzelle.

Basis der Antares DLR-H2 ist der Motorsegler Antares 20E der rheinland-pfälzischen Firma Lange Aviation mit einer Spannweite von 20 Metern. Nach Angaben der Projektpartner hat Antares mit der Brennstoffzelle als Antrieb eine Reichweite von 750 Kilometern bei fünf Stunden Flugzeit. Um sowohl die Brennstoffzelle als auch den notwendigen Wasserstoff an Bord zu bringen, wurden zwei zusätzliche Außenlastbehälter unter den dafür verstärkten Tragflächen angebracht. Der gegenwärtige Antrieb erlaubt eine Höchstgeschwindigkeit von zirka 170 Stundenkilometern.

Das Brennstoffzellensystem wurde vom DLR-Institut für Technische Thermodynamik in Zusammenarbeit mit den Firmen BASF Fuel Cells (Elektrolytmembran und Katalysatoren) und Serenergy S/A (Stacksubsystem) entwickelt. Das Brennstoffzellensystem zum Antrieb der Antares liefert nach Herstellerangaben bis zu 25 Kilowatt elektrische Leistung, im Geradeausflug benötigt das Flugzeug aber nur zirka zehn Kilowatt Leistung. Dabei arbeitet die Brennstoffzelle mit einer Effizienz von zirka 52 Prozent.

Die Antares DLR-H2 soll in Hamburg bei Lufthansa Technik beheimatet sein und dort in den nächsten drei Jahren die Brennstoffzellenaktivitäten des DLR im Rahmen des Fuel Cell Labs als fliegender Versuchsträger verstärken. Das Fuel Cell Lab wurde von der Stadt Hamburg zusammen mit dem DLR und Airbus/EADS initiiert und soll einen Großteil der Wasserstoff- und Brennstoffzellenaktivitäten im Großraum Hamburg bündeln.

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