31.01.2011, 14:22 Uhr

Studie: Geoenergie in Region Bern kann Atomkraft ersetzen

Bern, Schweiz - Das Berner Versorgungsunternehmen Energie Wasser Bern hat eine Grundlagenstudie erstellen lassen, welche die Möglichkeit eines tiefengeothermischen Kraftwerks in der Region Bern prüft. Das Ergebnis lautet, dass die Geothermie sowohl Fernwärme als auch die notwendige Ersatzkapazität für Atomenergie liefern könnte, aus der das Unternehmen bis 2039 aussteigen werde. Die Studie zeige nach Angaben des Versorgers, dass die Nutzung von Geothermie in der Region Bern in 15 bis 20 Jahren grundsätzlich möglich sei. Bis dahin seien jedoch noch eine Reihe Prüfungen und Schritten notwendig.

Berner Stimmvolk gegen Atomenergie

Energie Wasser Bern will eine nachhaltige und langfristig auch eine CO2-arme Ener­gieproduktion. Das gleiche Ziel verfolgen die Stadt Bern als Eigentümerin sowie das Berner Stimmvolk, das im November 2010 mit 61 Prozent dem Atomausstieg 2039 zugestimmt hat. Neben der Produktion von Energie oder Wärme aus Wind-, Sonnen- und Wasserkraft sowie Biomasse setzt Energie Wasser Bern auch auf weitere innovative Ansätze, um dieses strategische Ziel zu erreichen.

Bau in 15 bis 20 Jahren - Kompetenzzentrum Tiefengeothermie gegründet

Die geologischen Verhältnisse in der Region Bern rechtfertigten weiterführende Untersuchungen zur Erkundung geothermischer Ressourcen, wie die Grundlagenstudie ergeben hat. Da Energie Wasser Bern die Speisung des Fernwärmenetzes sowie die Stromproduktion beabsichtigt, empfehle sich die Fokussierung auf "Stimulierte geo­thermische Systeme". Bis zum möglichen Bau eines geo­thermischen Kraftwerks werde mit einem Zeithorizont von 15 bis 20 Jahren gerechnet. Empfohlen wird zudem die Kooperation mit anderen Energieversorgungsunternehmen zur Optimierung der Organisation und der Erfolgschancen sowie zur Minimierung der Risiken. Diese Empfehlung wurde mit der Gründung der Geo-Energie Suisse AG, einem Kompetenzzentrum für Tiefengeothermie, bereits im November 2010 umgesetzt.

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