15.03.2011, 12:00 Uhr

Merkel will Energiewende beschleunigen - Sieben AKWs werden vorübergehend abgeschaltet

Berlin – Im Rahmen des angesetzten Moratoriums haben sich die Vertreter der Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Länder mit Atomkraftwerksstandorten darauf verständigt, sieben Atomkraftwerke für drei Monate vorsorglich abzuschalten. Betroffen sind davon die Atomkraftwerke, die vor dem Jahr 1980 gebaut wurden. Rechtsgrundlage ist §19, Abs.3, Ziffer 3 des Atomgesetzes. Die deutschen Atomkraftwerke, die nach dem Jahr 1980 in Betrieb gegangen sind sollen weiterbetrieben werden. Zeitgleich kündigte Bundeskanzlerin Merkel an, dass die Energiewende beschleunigt werden solle. Dazu will die Bundesregierung die Förderung der erneuerbaren Energien auf den Prüfstand bringen, um den Ausbau zu beschleunigen. Zusätzlich sollen auch Maßnahmen zum beschleunigten Ausbau der Energieinfrastruktur auf der Agenda stehen.

Bundeswirtschaftsminister Brüderle wies jedoch darauf hin, dass vor allem der Ausbau der Offshore-Windenergie deutlichere Anstrengungen beim Ausbau der Netze erfordere. Schon jetzt würden 3.500 Kilometer fehlen. Von der Abschaltung während des dreimonatigen Moratoriums sind die Atomkraftwerke Biblis A und B, Philippsburg I, Isar I, Neckarwestheim I, Brunsbüttel und Unterweser betroffen. Merkel gab zudem bekannt, dass Deutschland und Frankreich im Rahmen der G20 das Thema Atomsicherheit auf die Tagesordnung setzen wollen.


© IWR, 2011