15.03.2011, 16:45 Uhr

Fukushima: Wissenschaftliche Aufarbeitung beginnt

Karlsruhe - Das Karlsruher Institut für Technologie hat federführend für die Helmholtz-Gemeinschaft unter Einbindung des Kompetenzverbundes Kerntechnik sechs Arbeitsgruppen eingerichtet, die sich mit den Auswirkungen der Naturkatastrophen in Japan auf die Kernkraftwerke am Standort Fukushima beschäftigen sollen. Ziel ist die Zusammenfassung der wissenschaftlichen Expertisen, um wesentliche Fragen zu den aktuellen Ereignissen in den japanischen Kernkraftwerken beantworten zu können. Außerdem sollen Rückschlüsse auf deutsche kerntechnische Anlagen gezogen werden.

Die Arbeitsgruppen beschäftigen sich mit folgenden Themen:

1. Zerstörungsgrad der einzelnen Reaktorkomponenten

2. Berechnung des Störfallablaufes und der Energiefreisetzung im Reaktorkern; Prognose der weiteren möglichen Unfallentwicklung

3. Auswirkungen der Wasserstoffexplosionen auf Anlagenkomponenten und Identifizierung von kritischen Randbedingungen für weitere Wasserstoffexplosionen.

4. Radioaktive Emissionen und Ausbreitungsrechnungen für verschiedene Störfall- und Unfallszenarien

5. Auswirkungen von radioaktiven Freisetzungen auf die betroffenen Menschen

6. Vergleich der Sicherheitsaspekte deutscher und japanischer Siedewasser-Reaktoren


© IWR, 2011