20.12.2011, 17:09 Uhr

EU-Projekt: Pflanzenöle sind für die Landwirtschaft nutzbar

Brüssel, Brüssel - Das EU-Projekt "Demonstration of 2nd Generation Vegetable Oil Fuels in Advanced Engines (2ndVegOil)" wurde nach drei Jahren abgeschlossen. Wie der Projekt-Koordinator John Deere ETIC mitteilte, funktioniert die Symbiose aus modernster Motorentechnologie und einem nachhaltigem Versorgungskonzept für Kraftstoffe aus reinen Pflanzenölen perfekt und harmonisch. In den vergangenen drei Jahren wurde demnach die Kompatibilität von reinen, nicht verarbeiteten Pflanzenölen und Traktoren-Verbrennungsmotoren erforscht und mit größtem Erfolg bestätigt. Das Projekt "2ndVegOil", innerhalb des siebten europäischen Forschungsprogramms mit 2,2 Millionen Euro gefördert, erbrachte den Nachweis, dass moderne Abgasnachbehandlungssysteme (DOC/DPF-, SCR-Systeme) auch beim Einsatz mit reinen Pflanzenölkraftstoffen funktionieren.

Der Agrarsektor sei als Absatzmarkt für Biokraftstoffe prädestiniert, da über die dezentrale Struktur bei Anbau und Ölgewinnung ein sehr kurzer und damit hocheffizienter, geschlossener Kreislauf von der Kraftstofferzeugung zum Kraftstoffverbrauch entstehe, bei dem der Kraftstoffproduzent zum Abnehmer wird. Die Wertschöpfung bleibe in der Region, gleichzeitig entsteht ein wesentlicher Beitrag zum erneuerbare Energien-Mix. Stefanie Dieringer und Prof. Dr. Peter Pickel (zuständige Projektleiter beim Projekt-Koordinator John Deere ETIC): „Wir haben nicht die Lösung für den Planeten, wir haben aber die Lösung für die, die den Planeten ernähren.“ Als Hindernis für eine Markteinführung wurden jedoch die fehlenden politischen Rahmenbedingungen benannt.

Dr. Ruppert Schäfer vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium betonte: „Wir brauchen dringend die Harmonisierung der Agrardieselbesteuerung innerhalb der EU.“ Neben John Deere haben neun weitere europäische Projektpartner gemeinsam mit Unterauftragnehmern an den technologischen, ökonomischen und ökologischen Fragestellungen gearbeitet. In vier Ländern leisteten 16 Traktoren rund 24.000 Betriebsstunden im Feldtest, hinzu kommen zahlreiche Betriebsstunden an Motorprüfständen, u. a. beim Technologie- und Förderzentrum Straubing.


© IWR, 2011