Kein Rücktritt: Merkel entlässt Röttgen - Altmaier neuer Umweltminister

Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den bisherigen Bundesumweltminister Norbert Röttgen entlassen, nachdem zuvor gemeldet worden war, dass Röttgen zurücktreten wolle. Merkel erklärte am Nachmittag in Berlin, dass Sie den Bundespräsident bereits vormittags gebeten habe, Norbert Röttgen von seinen Aufgaben als Bundesminister zu entbinden. Drei Tage nach dem Wahldebakel der CDU in Nordrhein-Westfalen reagierte die Bundeskanzlerin damit auf die massive Kritik, die Röttgen in den letzten Tagen für sein Vorgehen im Wahlkampf hatte einstecken müssen. Die Kanzlerin dankte in einer kurzen Erklärung Röttgen für seinen Beitrag zur Energiewende. Diese sei ein zentrales Vorhaben der Legislaturperiode und durch die Entbindung Röttgens von seinen Aufgaben solle der Weg für einen personellen Neuanfang freigemacht werden. Der Vorgang ist ein Novum in der bisherigen Kanzlerschaft Merkels, zuvor waren scheidende Bundesminister selbst zurückgetreten.

Altmaier wird neuer Umweltminister

Angela Merkel präsentierte mit Peter Altmaier einen Kandidaten für den freien Posten im Kabinett. Der 53-jährige Jurist war bislang erster Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag. Altmaier gilt als einer der engsten Vertrauten Merkels innerhalb der Regierungskoalition. Altmaier dankte in einem ersten Statement der Bundeskanzlerin für das Vertrauen, das ihm entgegengebracht werde. Der designierte Bundesumweltminister kündigte an, sich für die Energiewende besonders engagieren zu wollen und die Anliegen der Menschen, die dem Umweltschutz in Deutschland besonders verbunden sind, ernst zu nehmen.