Handelsstreit geht weiter: USA verhängen Strafzölle auf Windenergie-Türme aus China
Washington, USA - Der Handelsstreit zwischen den USA und China eskaliert weiter. Die USA haben nun auch auf chinesische Türme für Windenergieanlagen vorläufige Strafzölle zwischen 14 und 26 Prozent verhängt. Eine entsprechende Petition wurde von US-amerikanischen Windenergie-Zulieferern wie Broadwind Towers oder Trinity Structural Towers, die sich zur Wind Tower Trade Coalition formiert hatten, Ende 2011 eingereicht. Ausdrücklich ausgenommen von diesen Ausgleichzöllen, die aufgrund der Subventionen für die chinesischen Turmhersteller verhängt wurden, sind die Rotorblätter und Gondeln der Windkraftanlagen. Nach der Einführung solcher Antidumping-Zölle für chinesische Solarprodukte vor einigen Wochen steht damit ein weiterer Sektor der Regenerativen Energiewirtschaft im Mittelpunkt dieser amerikanisch-chinesischen Auseinandersetzung. Medienberichten zufolge geht China ähnlich vor, um z.B. der heimischen Automobilindustrie zu helfen. Seit einigen Monaten erhebe China Antidumping-Zölle für Autoimporte aus den USA. Dabei hätten die Chinesen ähnlich argumentiert und dies mit Subventionen der US-Autobauer im Heimatland begründet.
Solar-Strafzölle in der EU: Wacker ist dagegen
Auch für Europa sind derartige Zölle in der Diskussion. In diesem Zusammenhang hat sich vor einigen Tagen der Chemie-Konzern Wacker, der insbesondere im Bereich der Solar-Silizium-Herstellung aktiv ist, zu Wort gemeldet. Wacker erteilte diesen Bestrebungen, in China hergestellte Solarmodule in der Europäischen Union mit Einfuhrzöllen zu belegen, eine klare Absage. Der Vorstandsvorsitzende des Münchner Chemiekonzerns Rudolf Staudigl erklärte: "Nach unserer Überzeugung helfen protektionistische Maßnahmen nicht, die heimische Solarindustrie zu schützen, im Gegenteil, sie beeinträchtigen die Zukunftschancen der Photovoltaik."
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