28.05.2014, 12:42 Uhr

CO2-Konzentration steigt auf neues Rekordniveau

Genf – Die Konzentration von Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphäre hat ein neues Rekordniveau erreicht. Erstmals wurde in der nördlichen Hemisphäre im April 2014 die Grenze von 400 parts per million (ppm) übertroffen.

Dies teilte nun die World Meteorological Organization (WMO) in Genf mit. Die Organisation erklärte, dass die Überschreitung dieser Schwelle symbolische und wissenschaftliche Bedeutung habe. Es handele sich um einen weiteren Beweis dafür, dass die Verbrennung fossiler Energien und weitere vom Menschen ausgelöste Emissionen für den steigenden Ausstoß klimaschädlicher Gase verantwortlich sind.

Sämtliche Stationen haben Werte von über 400 ppm gemessen

Das Ergebnis aller Messstationen der WMO auf der nördlichen Hemisphäre hat diesen Rekordwert für die CO2-Konzetration ergeben. An sämtlichen Einzelstationen sei ein Wert von über 400 ppm CO2 gemessen worden. Im Frühling sei die Konzentration saisonal bedingt sowieso besonders hoch. Während die Werte im Frühling die 400 ppm-Marke nun bereits überschritten haben, wird dies auf Jahressicht erst 2015 oder 2016 erwartet.

Jarraud: Die Zeit läuft davon

Nach Einschätzung von WMO-Generalsekretär Michel Jarraud sollte dies einen Wachrüttel-Effekt hinsichtlich der konstant steigenden Treibhausgas-Emissionen haben. Wenn man den Planeten für die nachfolgenden Generationen erhalten wolle, müsse man jetzt dringend handeln und die Emissionen einschränken. Die Zeit läuft davon, erklärte Jarraud.

CO2 bleibt für Hunderte von Jahre in der Atmosphäre erhalten. Die Lebensdauer in den Ozeanen ist sogar noch länger. Es ist das wichtigste Treibhausgas weltweit. Nach Angaben des WMO Greenhouse Gas Bulletin hat die CO2-Konzentration in der Atmosphäre 2012 einen Wert von 393,1 ppm erreicht. Das sind 141 Prozent des vorindustriellen Zeitalters, als etwa 278 ppm gemessen wurden. In den letzten zehn Jahren ist demnach die CO2-Konzentration pro Jahr um 2 ppm gestiegen.

Bisherige Bemühungen erfolglos

Auch die Treibhausgas-Emissionen steigen immer weiter. Im Jahr 2013 sind beispielsweise in Deutschland 951 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente freigesetzt worden, das sind 1,2 Prozent mehr CO2-Äquivalente als 2012 (940 Mio. t CO2-Äquivalente). Auch weltweit sind die reinen CO2-Emissionen 2012 gegenüber 2011 um rund 1,3 Prozent auf über 34,34 Mrd. Tonnen weiter angestiegen. Das 2012er-Niveau liegt damit um mehr als 50 Prozent über dem Niveau von 1990. Die internationalen Klimaschutz-Bemühungen haben bislang nicht dazu geführt, dass die CO2-Emissionen gedrosselt werden konnten. Ein alternativer Ansatz zum Begrenzungs-Regime des Kyoto-Protokolls könnte der CERINA-Plan sein. Dieser setzt stattdessen auf ein Investitions-Programm für erneuerbare Energien.

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