07.03.2024, 11:56 Uhr

Einstieg US-Investor KKR? Übernahme-Gerücht treibt Encavis-Aktie um 20 Prozent


© Encavis AG

Hamburg – Kommt es beim Hamburger Betreiber von Wind- und Solarparks zu einem Eigentümerwechsel? Die US-Beteiligungsgesellschaft KKR & Co. Inc., die u.a. auch beispielsweise Anteile an der Axel Springer SE Verlagsgruppe hält, soll informierten Insidern zufolge bereits fortgeschrittene Übernahmegespräche führen. Das berichtet Bloomberg, doch Encavis bestätigt lediglich einen Kontakt.

Die US-Beteiligungsgesellschaft KKR & Co. Inc. mit Sitz in New York investiert durch Kauf oder Beteiligung an Firmen, auch in Deutschland. Offenbar gibt es erste laufende Gespräche über einen Beteiligungseinstieg oder eine Übernahme der Encavis AG.

Encavis bestätigt Kontakt mit KKR – Aktienkurs klettert um rd. 20 Prozent

In einer Ad-hoc-Mitteilung bestätigt Encavis, dass es Kontakt mit KKR bezüglich eines Interesses an einer möglichen Transaktion mit dem Unternehmen gab. Da sich diese Gespräche noch in einem sehr frühen Stadium befinden, gibt es keine Garantie, dass eine mögliche Transaktion vorgeschlagen oder durchgeführt wird, so Encavis. Encavis wird keine weiteren Kommentare dazu abgeben oder Anfragen dazu zu beantworten, solange keine Entscheidung getroffen wurde.

Die Encavis Aktie kletterte gestern im späten Handel um rd. 20 Prozent. Heute (07.03.2024) geht die Klettertour weiter, die Encavis Aktie wird aktuell mit rd. 13,75 Euro gehandelt. Ende Februar 2024 fiel der Kurs bis auf unter 11 Euro.

Aktionärsstruktur – Poolaktionäre halten 25,07 Prozent an der Encavis AG

Laut Encavis (Stand: 07.03.2024) beträgt die Zahl der ausstehenden Aktien rd. 161 Millionen, der Aktionärspool hält 25,03 Prozent der Anteile, 74,97 Prozent sind danach im Streubesitz. Zum Aktionärspool der AMCO Service GmbH gehören ABACON CAPITAL GmbH, Dr. Liedtke Vermögensverwaltung GmbH, PELABA Vermögensverwaltungs GmbH & Co. KG, ALOPIAS Anlagenverwaltungs GmbH & Co. KG, Krüper GmbH, Sebastian Krüper und Dr. Manfred Krüper.

Von den Großinvestoren innerhalb des Streubesitzes (74,97%) führt aktuell die Bank of America Corporation (4,7%) das Beteiligungs-Ranking vor Morgan Stanley (4,3%), Blackrock (4,2%), UBS Group (3,6%), Bayern Invest KVG mbH (3,5% und Goldman Sachs (3,2%) an. Auf die Großinvestoren innerhalb des Streubesitzes entfallen derzeit 34,2 Prozent der Anteile.

Höhere Netto-Leerverkaufspositionen in Encavis Aktien – Blackrock baut Beteiligung aus

Die Qube Research & Technologies Limited hatte zuletzt am 05.03.2024 ihre Leerverkaufspositionen in Encavis-Aktien von 0,67 wieder auf 0,70 Prozent erhöht und setzt damit auf sinkende Kurse für die Encavis-Aktie. Weiterhin halten Leerverkaufspositionen (Stand: 07.03.2024) über dem Melde-Schwellwert von 0,5 Prozent die D.E. Schaw & Co. (0,58%) und die Helikon Investments Limited (1,87%).

Im Unterschied dazu hat Blackrock die Encavis-Anteile mit Datum vom 01.03.2024 auf rd. 4,2 Prozent erhöht (vorher: 4,1%), wie aus einer Encavis-Mitteilung vom 06.03.2024 hervorgeht.

Encavis refinanziert spanische Solarparks – Encavis Asset Management kündigt Baustart für Solarpark an

Ungeachtet der Gespräche zwischen KKR und der Encavis AG hat das Unternehmen zwei Projektrefinanzierungsvereinbarungen über einen Gesamtbetrag von 203 Millionen Euro für seine in Betrieb befindlichen spanischen Solarkraftwerke Talayuela und La Cabrera unterzeichnet.

Die beiden Solarparks Talayuela in der Region Extremadura mit einer Leistung von 300 MW und der Solarpark La Cabrera in der Region Andalusien mit 200 MW sind seit Ende 2020/Anfang 2021 in Betrieb. Die Preise für den Großteil der Stromerzeugung beider Projekte sind in langfristigen Stromabnahmeverträgen (PPAs) festgelegt, die jeweils eine Laufzeit von zunächst zehn Jahren haben, teilte Encavis mit.

Insgesamt umfasst die Refinanzierung 181,5 Mio. Euro befristete Kreditfazilitäten (gesichert durch Zinsswaps) sowie 13 Mio. Euro Kreditfazilitäten und 8,5 Mio. Euro Schuldendienstreservefazilitäten.

Die Encavis Asset Management, Tochter der Encavis AG, startet unterdessen für den Banken-Spezialfonds Encavis Infrastructure Fund IV (EIF IV) den Bau des zweitgrößten Solarparks in Deutschland. Das Solarkraftwerk mit einer Leistung von 260 MW soll in der Gemeinde Bartow, etwa 150 Kilometer nördlich von Berlin, errichtet werden.

Der Baubeginn des ersten Abschnitts ist für Anfang März 2024 geplant, die Inbetriebnahme ist für den Sommer 2025 geplant. Es wird erwartet, dass der Solarpark eine Jahresstromerzeugung von etwa 270 Mio. kWh erreichen wird.

Der Banken-Spezialfonds EIF IV wird exklusiv von der BayernLB angeboten und richtet sich ausschließlich an Kreditinstitute, allen voran Sparkassen und Genossenschaftsbanken.

Quelle: IWR Online

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