11.11.2025, 12:04 Uhr

H2-Wertschöpfungskette im Fokus: Bosch nimmt ersten eigenen Elektrolyseur mit Hybrion Elektrolyse-Stacks in Betrieb


© Bosch

Stuttgart/Bamberg - Wasserstoff gewinnt für Bosch zunehmend strategische Bedeutung. Mit der Wasserstofflandschaft in Bamberg unterstreicht der Konzern seinen Fokus auf H2-Technologien und demonstriert, wie diese künftig Energie- und Mobilitätslösungen klimafreundlich prägen und seine Rolle als Innovationsführer im Industriebereich festigen.

Die jetzt eröffnete Wasserstofflandschaft in Bamberg zeigt Bosch-Lösungen entlang der gesamten H2-Kette. Herzstück ist ein Elektrolyseur mit zwei Hybrion PEM-Stacks, der pro Tag über eine Tonne grünen Wasserstoff erzeugt. Gleichzeitig werden Brennstoffzellen-Antriebssysteme (FCPM) im Lifetime-Container getestet, um Langlebigkeit und Effizienz unter realen Bedingungen sicherzustellen. Bosch unterstreicht damit seinen Anspruch auf führende Wasserstofftechnologie.

2,5-Megawatt-PEM-Elektrolyseur erzeugt grünen Wasserstoff in Bamberg

Bosch hat seine Wasserstoffaktivitäten in Deutschland weiter ausgebaut. Am Standort Bamberg hat der Industriekonzern nun zwei Hybrion PEM-Elektrolyse-Stacks in Betrieb genommen, die Wasser unter Einsatz von regenerativ erzeugtem Strom in grünen Wasserstoff und Sauerstoff umwandeln. Mit 1,25 Megawatt (MW) pro Stack und einer Gesamtleistung von 2,5 MW kann der Elektrolyseur laut Bosch pro Tag unter Volllast mehr als eine Tonne Wasserstoff erzeugen. Mit dieser Menge schafft es ein 40-Tonnen-Lkw mit Brennstoffzellenantrieb bis zu 14.000 Kilometer weit.

Der Elektrolyseur ist Teil einer umfassenden Wasserstofflandschaft, die Produktion, Speicherung und Rückverstromung von H2 demonstriert. Herzstück sind die im Werk Bamberg gefertigten Hybrion-Stacks, die rund 23 Kilogramm Wasserstoff pro Stunde erzeugen. Ein zusätzlicher Testbetrieb simuliert unter realen Bedingungen die Leistungsfähigkeit und Lebensdauer der Systeme, bevor sie an Kunden ausgeliefert werden.

„Für Bosch ist und bleibt Wasserstoff ein strategisches Geschäftsfeld. Mit dem offiziellen Start unseres Elektrolyseurs und der Eröffnung der Wasserstofflandschaft hier in Bamberg erreichen wir einen wichtigen Meilenstein“, sagte Dr. Markus Heyn, Bosch-Geschäftsführer und Vorsitzender des Geschäftssektors Mobility.

Tests und Anwendungen: Brennstoffzellen und Hybrion-Stacks im Fokus

Neben der Produktion wird der erzeugte Wasserstoff direkt in Brennstoffzellen-Antriebssysteme (Fuel Cell Power Module, FCPM) eingespeist. In einem Lifetime-Container werden die FCPM rund um die Uhr betrieben, um unterschiedliche Lastprofile zu simulieren und die Zuverlässigkeit der Brennstoffzellen zu prüfen. Der so erzeugte Strom fließt zurück in den Elektrolyseur und unterstützt die lokale Wasserstoffproduktion.

„Bosch kann Wasserstoff, und das in Serie. Wir sind frühzeitig in das Thema eingestiegen, in Vorleistung gegangen und stehen mit marktreifen, technischen Lösungen parat“, erklärte Thomas Pauer, Vorsitzender des Geschäftsbereichs Power Solutions. Dazu gehöre auch das Fuel Cell Power Module. Dass Bosch damit für den Deutschen Zukunftspreis nominiert wurde, zeige, dass der Konzern hier Spitzentechnologie liefere. „Das gilt im Bereich der Brennstoffzelle ebenso wie in der Elektrolyse“, so Pauer weiter.

Zusätzlich verfügt die Wasserstofflandschaft über einen 21 Meter hohen Speicherbehälter, der Wasserstoff bei bis zu 50 bar aufnimmt. Vor der Auslieferung an Kunden wie IMI, Kyros Hydrogen Solutions, Neuman & Esser sowie Pietro Fiorentini werden die Hybrion-Stacks umfangreichen Tests unterzogen, um Leistung und Effizienz zu gewährleisten.

Fazit: Bosch demonstriert industrielle Nutzung von grünem Wasserstoff

Mit der Inbetriebnahme des Elektrolyseurs und der Wasserstofflandschaft in Bamberg setzt Bosch ein deutliches Zeichen für die industrielle Nutzung von grünem Wasserstoff in Deutschland. Die Kombination aus Produktion, Speicherung und Brennstoffzellen-Tests bietet einen praxisnahen Demonstrator für die gesamte H2-Wertschöpfungskette. Bosch plant, die Produktionserfahrungen in Serienlösungen zu überführen und seine Wasserstoffstrategie weiter auszubauen, um den nationalen und internationalen Markt für klimaneutrale Antriebstechnologien zu bedienen.

Quelle: IWR Online

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