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21.02.2024, 15:59 Uhr Meldung drucken | Artikel empfehlen

Lingen wird zentraler Wasserstoff-Produktionsstandort – Grünes Licht für Pipeline zwischen Emsland und Ruhrgebiet

Münster – In Deutschland kommt mit der jüngsten EU-Entscheidung der Ausbau der Wasserstoffnutzung in den Regionen voran. Kernpunkt der Genehmigungswelle „Hy2Infra“ der EU-Kommission sind Infrastruktur-Vorhaben in den Bereichen Wasserstoff-Produktion mittels Elektrolyseure und Wasserstoff-Pipelines. Davon profitieren auch das Emsland, das Münsterland und das Ruhrgebiet.

Der bisherige Kraftwerks-Standort Lingen entwickelt sich im Rahmen der Transformation hin zu einem großen Wasserstoff-Produktionsstandort. Von Lingen im Emsland aus soll schon bald eine Wasserstoff-Pipeline durch das westliche Münsterland, vorbei am Wasserstoff-Speicherstandort Gronau-Epe, bis zu den Abnehmerzentren im Ruhrgebiet führen.

Elektrolyseur-Standort Lingen: RWE und BP planen große Wasserstoff-Produktion
Für den Energieversorger RWE ist Lingen im Emsland ein Kraftwerksstandort mit Tradition und ein Knotenpunkt der deutschen Stromversorgung. Neben zwei abgeschalteten Kernkraftwerken befindet sich in Lingen auch der Erdgaskraftwerks-Komplex Emsland. An diesem Gasstandort für den Mittel- und Spitzenlastbereich baut RWE bereits an einer Wasserstoff-Pilotanlage mit 14 MW Leistung. RWE will hier einen Druck-Alkali-Elektrolyseur mit einer Kapazität von 10 MW sowie einen Protonen-Austausch-Membran-Elektrolyseur (PEM) der Firma ITM Power testen.

Der in der Lingener RWE-Pilotanlage produzierte Wasserstoff wird zukünftig in ein öffentliches Wasserstoffnetz eingespeist, den Erdgas-Turbinen beigemischt oder dieser versorgt zukünftig die wasserstofffähige Gasturbine, deren Bau RWE und Kawasaki in Lingen ebenfalls planen.

Neben der RWE-Versuchsanlage will das Unternehmen den Standort Lingen zu einem großen industriellen Elektrolyseur-Park um- und ausbauen. Im Rahmen des nun von der EU freigegebenen Projekts GET H2 Nukleus plant RWE bis 2027 in drei Schritten 300 MW Elektrolysekapazität in Betrieb zu nehmen. Bereits 2025 sollen die Elektrolyseure den ersten grünen Wasserstoff mit einer Leistung von 100 MW produzieren.

Der Energiekonzern BP betreibt in Lingen das Raffineriekraftwerk Lingen, das Strom und Dampf für die Erdöl-Raffinerie Emsland bereitstellt. Auch BP plant am Standort Lingen, in unmittelbarer Nähe der Raffinerie, die Errichtung von Elektrolyseuren zur Produktion von Wasserstoff mit anfänglich 100 MW. Zunächst planten BP und der dänische Energieversorger und Offshore-Windspezialist Orsted das Vorhaben im Rahmen des „Lingen Green Hydrogen“ Projekts umzusetzen. Nach Angaben einer BP-Sprecherin will BP das Vorhaben alleine umsetzen, vorbehaltlich der noch ausstehenden endgültigen Investitionsentscheidung.

Transport: Wasserstoff-Pipeline vom Emsland ins Ruhrgebiet – Speicherbau in Gronau-Epe
Für den Wasserstofftransport vom Standort Lingen ins Ruhrgebiet ist ein entsprechendes Wasserstoffnetz erforderlich. Hier stellen die Fernleitungsnetzbetreiber Nowega und OGE (Open Grid Europe) bestehende Erdgasleitungen bis 2025 auf Wasserstoff um, die von Lingen über das Westmünsterland bis in den Evonik Chemiepark Marl und zur Ruhr Oel-Raffinerie Gelsenkirchen (BP) führen.

Eine Wasserstoff-Stichleitung, die zwischen Lingen und Gronau abgeht, sorgt für eine Anbindung an das niederländische Gasnetz (Hynetwork), die Realisierung dieses Teilprojekts übernimmt Thyssengas bis 2027.

Ein weiterer zentraler Baustein ist der zukünftige Wasserstoffspeicher in Gronau-Epe, der von RWE Gas Storage West bereitgestellt wird. Das Unternehmen betreibt und vermarktet fünf Untergrundspeicher mit einem Volumen von 1,6 Mrd. m³, in der Wasserstoff-Kaverne können in Zukunft 66 Mio. m³ Wasserstoff zwischengespeichert werden. Der Speicher in Gronau-Epe soll ebenfalls 2025 in Betrieb gehen.

Wasserstoff-Abnehmer im Ruhrgebiet
Der vom Produktionsstandort Lingen über Pipelines transportierte Wasserstoff soll die Abnehmerstandorte Chemiepark Marl von Evonik sowie die BP Raffinerie in Gelsenkirchen bereits 2025 erreichen. Für 2027 ist die Wasserstoffanbindung an das Stahlwerk der Thyssenkrupp in Duisburg vorgesehen.

Ausblick: Wasserstoff-Pipeline bis nach Hannover und Salzgitter
Neben der Nord-Südverbindung zwischen Lingen im Emsland und dem Ruhrgebiet ist auch eine West-Ost Verbindung geplant, die südlich von Lingen über einen Abzweig nach Hannover und weiter bis nach Salzgitter führt. Der Bau dieser Pipeline-Verbindung ist bis zum Jahr 2030 geplant.

Quelle: IWR Online
© IWR, 2024


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