10.04.2007, 14:08 Uhr

Neuer IPCC-Klimaschutzbericht vorgelegt - Bundesumweltminister Gabriel fordert ehrgeizige Klimapolitik

Berlin, Brüssel - Der "Zwischenstaatliche Ausschuss zu globalen Klimaänderungen" (IPCC) hat im Auftrag der UN in Brüssel einen neuen Klimabericht vorgestellt. Dies teilte das Bundesumwletministerium mit. Der neue Bericht bestätige, dass eine ehrgeizige Klimaschutzpolitik notwendig ist. Er mache u.a. deutlich: Je stärker sich das Klima ändert, desto schwerwiegender sind die Folgen für Mensch und Umwelt. Sie sind aber weniger folgenschwer, je früher und entschiedener Maßnahmen zur Minderung der Treibhausgasemissionen ergriffen werden, so Bumdesumweltminister Sigmar Gabriel. Trotz der Versuche der Delegationen aus Saudi-Arabien, China, den USA und Russland, den UN-Bericht in einigen Passagen abzuschwächen, sei es gelungen, die substanziellen Aussagen zu den dramatischen Folgen der Klimaänderungen zu erhalten.
Der IPCC stellt in seinen Berichten im Auftrag der Vereinten Nationen die aktuellen wissenschaftlichen Grundlagen der Klimaänderungen im Konsens der internationalen Forschung fest. Der jetzt verabschiedete Bericht zu den Folgen der Klimaänderungen und zu Anpassung ist der zweite von drei Teilbänden des vierten IPCC-Sachstandsberichtes. Der dritte Teilband beschäftigt sich mit den Handlungsoptionen zur Minderung von Treibhausgasemissionen. Seine Veröffentlichung ist für den 4. Mai 2007 geplant. An dem Bericht wirkten Hunderte von Wissenschaftlern aus 65 Staaten mit, darunter etwa 20 Forscher aus Deutschland. Zu den Folgen eines ungebremsten Klimawandels, die der Bericht aufzeigt, gehören u.a. zusätzlicher Wassermangel und gesundheitliche Schäden, Todesfälle, Verletzungen durch Hitzewellen, Überschwemmungen, Stürme, Brände und Dürren. Zusätzlich wären wahrscheinlich 20-30 Prozent der weltweiten Tier- und Pflanzen-Arten bei einer globalen Erwärmung von 2-3 °C über vorindustriellen Werten vom Aussterben bedroht.
In diesem Jahr müssen nach Ansicht von Bundesumweltminister Gabriel entscheidende Weichen für ein multilaterales Klimaschutzregime für die Zeit nach 2012 gestellt werden, um eine globale Erwärmung um mehr als 2 Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten zu verhindern. Der neue IPCC-Bericht stelle die Notwendigkeit von Anpassungsmaßnahmen heraus, da der Klimawandel bereits jetzt, auch bei uns, Realität sei und aufgrund von immer mehr extremen Ereignissen wie Hitzewellen und Starkniederschlägen zu zunehmenden Schäden führe. In Europa ist mit erheblichen Folgen für viele ökonomische Sektoren sowie für die menschliche Gesundheit und die Ökosysteme zu rechnen, so der Umweltminister weiter. Allerdings könne sich selbst ein Land wie die Niederlande im Extremfall eines Abbruchs des Westantarktischen Eisschildes nicht schützen. Anpassung könne Anstrengungen zum Klimaschutz nicht ersetzen.

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Quelle: iwr/10.04.07/