22.06.2007, 09:18 Uhr

BUND fordert öffentliche Versteigerung aller CO2-Zertifikaten ab 2013

Berlin - Nach Ansicht des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) reicht es nicht, dass wie von der Bundesregierung geplant, künftig knapp neun Prozent der Zertifikate für CO2-Emissionen versteigert werden. Das am heutigen Freitag beim Bundestag zum endgültigen Beschluss vorliegende Gesetz zur Verteilung der Emissionen bis 2012 sei zwar ein Anfang, ab 2013 müssten dann aber alle Zertifikate versteigert werden, sagte Gerhard Timm, Bundesgeschäftsführer des Umweltverbandes. Bereits jetzt erlaube die EU einen Versteigerungsanteil von zehn Prozent, dieser müsse auf 100 Prozent erhöht werden. "Wer das Klima schädigt, muss dafür zur Kasse gebeten werden. Die Energiekonzerne haben schon zu lange viele Mrd. Euro mit den kostenlos erhaltenen Emissionszertifikaten eingestrichen. Es ist an der Zeit, dass diese ungerechtfertigten Profite abgeschöpft und für den Klimaschutz verwendet werden", so Timm weiter.
Scharf kritisiert der BUND die Bevorzugung von Kohlekraftwerken im Zuteilungsgesetz. Steinkohlekraftwerke bekämen Emissionsrechte für 750 Gramm CO2 je erzeugter Kilowattstunde Strom, umweltfreundlichere Gaskraftwerke nur etwa die Hälfte. Besonders klimaschädliche Braunkohlekraftwerke erhielten sogar zehn Prozent mehr Verschmutzungsrechte als Steinkohlekraftwerke. Der BUND fordert, dass alle Kraftwerke je Kilowattstunde die gleiche Anzahl Zertifikate erhalten und dass die maximal anzurechnende Menge CO2 nicht mehr als 500 Gramm betragen darf.
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Quelle: iwr/stromtarife/22.06.07/