07.07.2010, 11:04 Uhr

ZEW rechnet mit Rückgang des Energieverbrauchs bis 2030

Mannheim - Der Primärenergieverbrauch in Deutschland wird bis zum Jahr 2030 um 21 Prozent im Vergleich zum Jahr 2007 zurück gehen. Das zeigt die Energieprognose 2009, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWI) erstellt hat. Verantwortlich dafür seien vor allem deutliche Steigerungen bei der Energieproduktivität. Die Nachfrage nach Elektrizität wird nach den Berechnungen der Wissenschaftler bis zum Jahr 2030 steigen. Dies liege vor allem an dem fortgesetzten Trend zu Singlehaushalten. Um den steigenden Stromverbrauch hierzulande zu decken, müsse zunehmend Strom aus dem Ausland importiert werden.

Auch der Anteil der erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch und in der Stromerzeugung werde zunehmen. Die Reduktionsverpflichtung beim Treibhausgasausstoß, die im Kyoto-Abkommen festgesetzt wurden, können demnach ohne Probleme eingehalten werden. Der Studie zufolge kann Deutschland seine Emissionen bis zum Jahr 2020 um circa 34 Prozent und bis zum Jahr 2030 um rund 44 Prozent gegenüber dem Referenzjahr 1990 reduzieren. Die Vorgabe der EU, bis 2020 18 Prozent des Bruttoenergieverbrauchs durch erneuerbare Energien zu decken, werde jedoch um zwei Prozentpunkte unterschritten.

Als Variante wird in der Studie auch der Einfluss einer Laufzeitverlängerung für bestehende Kernkraftwerke betrachtet. Dabei zeige sich, dass die verlängerte Laufzeit positive energie- und volkswirtschaftliche Effekte mit sich bringt. Dies gelte sowohl in Bezug auf eine Steigerung von Wertschöpfung, Produktionsmengen und Beschäftigung als auch mit Blick auf die Reduktion der CO2-Zertifikats- und der Strompreise. Nach Ansicht des ZEW trage die Laufzeitverlängerung zudem zu einer insgesamt höheren Energieversorgungssicherheit bei und führt zu niedrigeren Treibhausgasemissionen in Deutschland. Der Ausbau erneuerbarer Energien werde durch die verlängerte Kernenergienutzung hingegen nicht beeinträchtigt.

Weitere Informationen und Meldungen zum Thema Energieversorgung:


© IWR, 2010