06.04.2011, 12:03 Uhr

Spitzencluster-Wettbewerb: deENet wirft Hut in den Ring

Kassel - Das nordhessische Kompetenznetzwerk Dezentrale Energietechnologien, deENet, beteiligt sich am Spitzenclusterwettbewerb des Bundesforschungsministeriums. Die Bewerbung erfolgt in Kooperation mit den Fraunhofer Instituten IWES und IBP, der Universität Kassel und dem neu gegründeten Anwendungszentrum IdE. Im Erfolgsfall winken Fördermittel in Höhe von bis zu 40 Mio. Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren. Im Rahmen der Hightech-Strategie 2020 fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in einem themenoffenen Spitzencluster-Wettbewerb besonders leistungsfähige regionale Netzwerke aus Wirtschaft und Wissenschaft. "Da wir für eine erfolgreiche Bewerbung des deENet eine besonders gute Chance sehen, bereiten wir in enger Kooperation mit weiteren Akteuren der Region einen Wettbewerbsbeitrag vor", so deENet- und SMA Solar Technology-Vorstand Günther Cramer.

Fraunhofer IWES und IBP machen mit – Auch SMA und Viessmann dabei

"Wichtigste Forschungspartner sind dabei die beiden Fraunhofer-Institute IWES und IBP sowie die Universität Kassel mit mehreren Fachgebieten und dem neu gegründeten Anwendungszentrum IdE", ergänzt deENet-Geschäftsführer Dr. Martin Hoppe-Kilpper, der die Bewerbung koordiniert. Seitens der Wirtschaft sollen zunächst die Mitgliedsunternehmen des deENet (unter anderen E.ON Mitte, SMA Solar Technology, Städtische Werke und die Viessmann Werke) die Basis bilden, die um weitere Unternehmen, wie zum Beispiel die Volkswagen AG und die Wingas GmbH, die Roland Berger Strategy Consultants sowie weitere innovative kleinere und mittlere Unternehmen der Region, wie zum Beispiel Fräger, CUBE Engineering, Limón und Micromata, erweitert werden soll. "Das Leitthema unserer Bewerbung soll sein: Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energieversorgung: die neue Energiesystemtechnik", so Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schmid, Leiter des Kasseler Fraunhofer-Instituts IWES, "in diesem Technologiefeld liegen vielfältige und besondere Stärken in unserer Region. Und die wollen wir weiter ausbauen."

Ziel: Dezentrales Energiesystem nach dem Baukastenprinzip

Nach Vorstellung der Antragsteller soll für die zukünftige Energieversorgung, die sich durch mehr Dezentralität, Effizienz und erneuerbare Energien auszeichnen wird, ein flexibles Baukastensystem geschaffen werden. Dieser Systembaukasten soll vielfältige, aufeinander abgestimmte, flexibel einsetzbare und frei kombinierbare Komponenten und Konzepte sowie intelligente Betriebsstrategien, Steuerungsmethoden und Regelungsverfahren enthalten. Im Vordergrund steht dabei, durch eine ganzheitliche, gemeinsame Betrachtung der Energiebedarfsfelder Strom und Wärme (einschließlich Elektroenergieversorgung für die Elektromobilität) und eine verbrauchernahe Strom- und Wärmeerzeugung neue Systemvorteile zu erschließen. Außerdem sollen die unterschiedlichen thermischen, elektrischen und chemischen Speicher auf allen Ebenen, das Lastmanagement und die Gaserzeugung mit regenerativem Überschussstrom und die Erdgasnetze mit in die Systembetrachtung einbezogen werden. Die Leitidee des Bewerbungsbeitrags kann somit auch lauten, den notwendigen Ausgleich des fluktuierenden Leistungsangebotes erneuerbarer Energien bereits auf dezentraler Ebene zu erreichen.

"Aus der Komplexität dieser Fragestellung und der erforderlichen Lösungsansätze leitet sich auch das internationale Alleinstellungsmerkmal unseres Konsortiums ab", so der Vizepräsident der Universität Kassel, Prof. Dr.-Ing. Martin Lawerenz. Um die Ziele zu erreichen, will das Konsortium als Spitzencluster eine aufeinander abgestimmte und auf den Weltmarkt bezogene Technologieentwicklung realisieren und diese dann im Clustergebiet als Schaufenster für die Energieversorgung der Zukunft und Entwicklungsplattform modellhaft demonstrieren.

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