02.05.2011, 16:35 Uhr

Atomausstieg bis 2022 geplant

Münster – Die Bundesregierung plant offensichtlich ein festes Ausstiegsdatum für die Atomenergie. Nach einem Bericht des Handelsblattes will die Bundeskanzlerin nicht länger mit Restlaufzeiten rechnen, sondern zu einem festen Termin aus der Atomenergie aussteigen. Darauf hätte sich Merkel mit Umweltminister Norbert Röttgen und Kanzleramtsminister Ronald Pofalla geeinigt, so das Handelsblatt. Der voraussichtliche Ausstiegstermin werde vermutlich nahe am von SPD und Grünen ursprünglich angepeilten Jahr 2022 liegen.

Experten halten früheren Atomausstieg für möglich

Derzeit diskutiert die von der Bundesregierung eingesetzte Ethikkommission über die Zukunft einer sicheren Energieversorgung für Deutschland. Im Rahmen der zweiten Runde der öffentlichen Beratung der Ethikkommission zur Zukunft der Energieversorgung sind in der vergangenen Woche insbesondere Wissenschaftler zu Wort gekommen. Dabei hatte Prof. Eicke Weber vom Fraunhofer ISE den Standpunkt vertreten, dass er einen Ausstieg aus der Atomenergie bis 2017 für möglich halte. Ähnlich hatte sich auch der Präsident des Umweltbundesamtes Jochen Flasbarth geäußert, der einen ebenfalls einen Ausstieg bis 2017 als möglich erachtet. Nach Einschätzung der Umweltorganisation Greenpeace ist ein Atomausstieg ohne negative Folgen sogar bis 2015 machbar.

Ethikkommission: Wissenschaftler stellen sich den Fragen


© IWR, 2011