Studie: PV-Branche steht vor Konsolidierung
München – Die Münchner Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner hat im Rahmen einer Expertenbefragung die Zukunft der Solarindustrie analysiert. Angesichts der aktuellen energiepolitischen Weichenstellungen steigen aus Sicht der Berater die Ansprüche an den Professionalisierungsgrad der Branche. Trends, wie die Nachfrageverschiebung weg von Deutschland hin zu internationalen Märkten, der Subventionsrückgang sowie die Konsolidierung des Marktes zwängen Unternehmen heute mehr denn je dazu, radikale Maßnahmen zu ergreifen, die ihre Zukunftsfähigkeit sichern. Als ein Ergebnis der Befragung erwarten die befragten Unternehmensvorstände der 30 größten deutschen Solarunternehmen das die Branche in naher Zukunft eine Konsolidierungswelle erlebt. Demnach erwarten rund 90 % aller Befragten, dass es im deutschen Photovoltaik-Markt innerhalb der nächsten drei Jahre eine Marktkonsolidierung geben wird und nahezu die Hälfte der produzierenden PV-Unternehmen fusionieren oder gänzlich verschwinden werden. 75 % der Experten erwarten den ersten großen Fusionsschub bereits für das laufende Jahr 2011.
Vor allem für PV-Systemhäuser, die auf größere Photovoltaikflächen spezialisiert sind und das Thema Internationalisierung bisher nicht priorisiert haben, werde die Lage in den nächsten Monaten kritisch, so W&P. Unternehmen, die sich auf das noch nicht erschlossene Dachpotenzial in Deutschland fokussieren und bisher "gesund" gewachsen sind könnten dagegen zuversichtlich in die Zukunft blicken. Aus Sicht der Berater bei W&P hängt die Zukunft vieler Unternehmen damit sehr stark von der bisher erreichten Positionierung im deutschen und internationalen Solarmarkt ab. Johannes Spannagl, Mitglied der Geschäftsleitung bei W&P, erklärt: „Eine rein reaktive und zu wenig fokussiert agierende Vertriebsmannschaft ist in der vorherrschenden Käufermarktsituation in Deutschland ebenso wenig zielführend wie unstrukturierte und ineffiziente Arbeitsabläufe in zu schnell gewachsenen Organisationen. Jetzt ist Proaktivität gefragt", so das Fazit von Spannagl. „Ab sofort müssen sich Unternehmen darauf konzentrieren, ihre Kernkompetenzen im Wettbewerbsumfeld durch Veränderungen an der Unternehmensarchitektur dauerhaft abzusichern".
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