24.06.2011, 13:39 Uhr

SeaGen nutzt Gezeiten zur Stromproduktion

Erlangen - Der Siemens-Konzern ist über seinen Minderheitsanteil von 10 Prozent an der Betreiberfirma Marine Current Turbines an dem Meeresströmungskraftwerk SeaGen in der irischen See beteiligt. Die Anlage hat eine Leistung von 1,2 MW und kann damit nach Siemens-Angaben etwa 1500 Haushalte mit Strom versorgen. 2014 soll vor Schottland eine größere Anlage mit acht Megawatt Leistung installiert werden, die dann rund 8000 Haushalte mit Gezeitenstrom versorgen kann.

SeaGen steht vor dem nordirischen Städtchen Strangford in einer Meerenge, wo besonders starke Gezeitenströme auftreten. Die Anlage besteht aus einem drei Meter dicken Turm, der in 30 Meter Tiefe am Meeresboden verankert ist und – je nach Wasserpegel –weit aus dem Meer herausragt. Unter Wasser drehen sich an jeder Seite zwei Rotoren mit 16 Metern Durchmesser in der Strömung. Zusammen überdecken sie eine Fläche von rund 400 Quadratmetern. Um beide Strömungsrichtungen – also zu- und ablaufendes Wasser – zu nutzen, kippen die Rotorblätter um 180 Grad, sobald sich die Fließrichtung umkehrt.

Nach Angaben der Internationalen Energie Agentur ließen sich pro Jahr aus den Meeresströmungen weltweit 800 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugen.

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