US-Solarverband: SolarWorld soll Dumpingklage fallen lassen
Washington, USA - Die Coalition for Affordable Solar Energy (CASE), der zahlreiche Projektierungsgesellschaften aber auch die US-Töchter chinesischer Hersteller wie Suntech oder Yingli angehören, hat SolarWorld Industries Americas aufgefordert, die Klage gegen Preisdumping chinesischer Hersteller fallen zu lassen. Die Klage wird nach Einschätzung von CASE-Präsident Jigar Shah der US-Solarbranche Schaden zufügen. Hierdurch würden in 2012 Investitionen in Höhe von 11 Mrd. US-Dollar und längerfristig in Höhe von 60 Mrd. US-Dollar gefährdet werden. In einem Brief an den Chef der US-Tochter von SolarWorld wies Shah zudem darauf hin, dass sich die Handelsbeziehungen zu China verschlechtern würden. Unter dem Strich würden mehr Solarprodukte nach China exportiert als aus China importiert. Unter möglichen Vergeltungsmaßnahmen von China würden die betroffenen US-Firmen zu leiden haben.
Gordon Brinser, Präsident von SolarWorld Industries Americas und einer der Sprecher der sog. Coalition for American Solar Manufacturing (CASM), hat bereits eine Stellungnahme zur Forderung von CASE abgegeben. Darin betont er, dass Shah die Interessen chinesischer Hersteller vertrete und dass diese sich ihrer illegalen Praktiken sehr wohl bewusst seien. Die Gesetze müssten eingehalten werden, um in den USA eine nachhaltige Solar-Hersteller-Industrie aufzubauen, bzw. zu erhalten.
SolarWorld hat in den USA mit Unterstützung weiterer nicht genannter Unternehmen bei der Internationalen Handelskommission ITC gegen Preisdumping seitens der chinesischen Hersteller-Konkurrenz geklagt. Die US-Handelskommission hatte zuletzt einstimmig entschieden, dass chinesische Importe von Solarmodulen und Solarzellen der US-Solarindustrie geschadet haben, so dass nun weitere Untersuchungen zur Antidumpingklage gegen chinesische Solarhersteller vollzogen werden. Die Klage war Mitte Oktober von SolarWorld Industries America Inc. mit Unterstützung von sechs US-amerikanischen Solarherstellern eingereicht worden, die sich zur Coalition for American Solar Manufacturing (CASM) zusammengeschlossen hatten. Über 150 weitere Solarunternehmen mit insgesamt mehr als 11 000 Beschäftigten würden diese inzwischen unterstützen.
© IWR, 2011